Wie man der Welt von Facebook entkommt
Messenger. Facebook Messenger und WhatsApp dominieren den Markt, aber es gibt sichere Alternativen
Als WhatsApp 2014 an Facebook verkauft wurde, begaben sich viele Nutzer auf die Suche nach Alternativen. Die Auswahl ist groß, auch heute buhlen noch Dutzende Apps um Nutzer. Dabei spezialisieren sich viele Apps auf einen Aspekt, den WhatsApp und Facebook jahrelang vernachlässigt haben: Sicherheit. Hier setzte die in Österreich wenig bekannte App Signal (kostenlos, für Android und iOS) den Standard. Die App wurde von der NSA als „große Gefahr“für die eigenen Überwachungsmaßnahmen bezeichnet und von Whistleblower Edward Snowden empfohlen. Mittlerweile kommt die Ende-zu-EndeVerschlüsselung von Signal auch bei WhatsApp zum Einsatz, wodurch der Inhalt der Nachrichten nicht mitgelesen werden kann. Signal sammelt aber im Gegensatz zu WhatsApp keinerlei Metadaten. Zu den „Daten über Daten“zählt beispielsweise die Information, wann man zuletzt online war oder mit wem man kommuniziert hat. Neben Textnachrichten erlaubt Signal auch verschlüsseltes Telefonieren. Mit Verschwiegenheit lockt auch die Schweizer App
Threema (2,99 Euro; für And- roid, Windows Phone und iOS), die derzeit zwischen drei und vier Millionen Nutzer zählt. Neben einem selbstentwickelten Verschlüsselungsverfahren, das von einem unabhängigen Sicherheitsunternehmen geprüft wurde, bietet die App Funktionen, mit denen die Identität einer Person überprüft werden kann. So soll sichergestellt werden, dass man tatsächlich mit jener
Person kommuniziert, die man erreichen wollte. Zudem kann es auch ohne Handynummer oder SIM-Karte genutzt werden. Einer der beliebtesten WhatsApp-Konkurrenten ist jedoch der in Russland entwickelte Telegram
Messenger (kostenlos; für Android, Windows Phone und iOS), der bereits mehr als 100 Millionen Nutzer zählt. Der Messenger unterstützt Gruppenchats mit bis zu 1000 Nutzern, Nachrichten mit Ablaufdatum sowie das Verschicken von bis zu 1,5 Gigabyte großen Dateien. Besonders beliebt sind zudem die sogenannten Sticker- Packs, die jeder Nutzer selbst erstellen und verschicken kann. Das selbst entwickelte Verschlüsselungsverfahren von Telegram wurde aber bereits des Öfteren als unsicher kritisiert. Ebenfalls hierzulande auf dem Vormarsch:
Snapchat. Die App des gleichnamigen US-Start-ups ermöglicht das Verschicken von Textnachrichten, Fotos und Videos, die nach einer voreingestellten Zeit wieder verschwinden. Der Dienst zählt derzeit mehr als 150 Millionen Nutzer, der Großteil davon ist jünger als 30 Jahre.