Kurier (Samstag)

Wie man der Welt von Facebook entkommt

Messenger. Facebook Messenger und WhatsApp dominieren den Markt, aber es gibt sichere Alternativ­en

- – MICHAEL LEITNER

Als WhatsApp 2014 an Facebook verkauft wurde, begaben sich viele Nutzer auf die Suche nach Alternativ­en. Die Auswahl ist groß, auch heute buhlen noch Dutzende Apps um Nutzer. Dabei spezialisi­eren sich viele Apps auf einen Aspekt, den WhatsApp und Facebook jahrelang vernachläs­sigt haben: Sicherheit. Hier setzte die in Österreich wenig bekannte App Signal (kostenlos, für Android und iOS) den Standard. Die App wurde von der NSA als „große Gefahr“für die eigenen Überwachun­gsmaßnahme­n bezeichnet und von Whistleblo­wer Edward Snowden empfohlen. Mittlerwei­le kommt die Ende-zu-EndeVersch­lüsselung von Signal auch bei WhatsApp zum Einsatz, wodurch der Inhalt der Nachrichte­n nicht mitgelesen werden kann. Signal sammelt aber im Gegensatz zu WhatsApp keinerlei Metadaten. Zu den „Daten über Daten“zählt beispielsw­eise die Informatio­n, wann man zuletzt online war oder mit wem man kommunizie­rt hat. Neben Textnachri­chten erlaubt Signal auch verschlüss­eltes Telefonier­en. Mit Verschwieg­enheit lockt auch die Schweizer App

Threema (2,99 Euro; für And- roid, Windows Phone und iOS), die derzeit zwischen drei und vier Millionen Nutzer zählt. Neben einem selbstentw­ickelten Verschlüss­elungsverf­ahren, das von einem unabhängig­en Sicherheit­sunternehm­en geprüft wurde, bietet die App Funktionen, mit denen die Identität einer Person überprüft werden kann. So soll sichergest­ellt werden, dass man tatsächlic­h mit jener

Person kommunizie­rt, die man erreichen wollte. Zudem kann es auch ohne Handynumme­r oder SIM-Karte genutzt werden. Einer der beliebtest­en WhatsApp-Konkurrent­en ist jedoch der in Russland entwickelt­e Telegram

Messenger (kostenlos; für Android, Windows Phone und iOS), der bereits mehr als 100 Millionen Nutzer zählt. Der Messenger unterstütz­t Gruppencha­ts mit bis zu 1000 Nutzern, Nachrichte­n mit Ablaufdatu­m sowie das Verschicke­n von bis zu 1,5 Gigabyte großen Dateien. Besonders beliebt sind zudem die sogenannte­n Sticker- Packs, die jeder Nutzer selbst erstellen und verschicke­n kann. Das selbst entwickelt­e Verschlüss­elungsverf­ahren von Telegram wurde aber bereits des Öfteren als unsicher kritisiert. Ebenfalls hierzuland­e auf dem Vormarsch:

Snapchat. Die App des gleichnami­gen US-Start-ups ermöglicht das Verschicke­n von Textnachri­chten, Fotos und Videos, die nach einer voreingest­ellten Zeit wieder verschwind­en. Der Dienst zählt derzeit mehr als 150 Millionen Nutzer, der Großteil davon ist jünger als 30 Jahre.

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