Ideen-Reich im Zweiten
Die Leopoldstadt ist auf dem Weg zum Trendbezirk. Das erkennt man nicht zuletzt an interessanten Shop-Konzepten.
Man muss zwar nicht zwingend hier geboren und aufgewachsen sein, um gerne hier zu leben und zu arbeiten, bei Karin Polak hat es aber bei der Entscheidung geholfen, wo sie mit ihrer Freundin Leena ihren eigenen Modeshop eröffnen wollte. „Ich kenne den 2. schon ganz lange. Früher war er unattraktiv, heute ist er ein sympathischer Trendbezirk“, schwärmt die Besitzerin von Luv the shop in der Taborstraße 24. Stilbruch ist hier Programm, Boho-Chic der Auftrag. Seit 2,5 Jahren bieten Karin und Leena hier Mode, die für Individualität und Kreativität steht, keine Massenware. „Wir verkaufenMode, diewirselbst aussuchen. Außerdem sollen sich die Kunden bei uns wohlfühlen, wir bieten eine chillige Lounge-Atmosphäre.“Auf der Stange finden sich ausgesuchte Key-Pieces von Selected, mbym, Vila undIchi. Ein Erfolgskonzept, denn seit einigen Monaten gibt es auch eine Dependance im 6. Bezirk. Aber Karin stellt gleich klar, wo ihr Herz hängt: „Unsere Homebase ist und bleibt die Leopoldstadt.“
Mutiges Konzept
Vor ein paar Jahren noch war Neubau der Bezirk, wo ein Szene-Shop nach dem anderen eröffnet wurde und der eine junge kreative Kaufkundschaft anlockte. Heute hat man den Eindruck, dass die Leopoldstadt dabei ist, dem ehemaligen In-Bezirk diesen Rang abzulaufen. Wer würde auf der befahrenen Praterstraße zwischen all den Handy- und Billigläden einen Store wie das Supersense vermuten? Auf Nr. 70, im ehemaligen Dogenhof, hat Unternehmer Florian Kaps 2014 Mut bewiesen und einen Conceptstore mit Café eröffnet, der die Sinne ansprechen will. Hier steht das analoge Erlebnis, das Greif bare im Vordergrund – so findet man hier längst vergessen Geglaubtes, wie Polaroidfotoapparate, Druckerpressen oder Vinyl-Schallplatten.
Aus dieser Idee wurde ein Erfolgskonzept. Mittlerweile findet sich das Supersense sogar in Reiseführern. Aber es sind vor allem die Menschen aus dem Grätzl und Interessierte, die die Stammklientel ausmachen. Die Lage ist ideal für Geschäftsbetreiber: „Es ist spannend, wo zu sein, wo Veränderung passiert. Wir können über den Tellerrand des eigenen Geschäftes beobachten, wie es mit der Gegend vorangeht“, so Michael Ritter, eine der guten Seelen vom Supersense. led