Kurier (Samstag)

Ideen-Reich im Zweiten

Die Leopoldsta­dt ist auf dem Weg zum Trendbezir­k. Das erkennt man nicht zuletzt an interessan­ten Shop-Konzepten.

- VON DOROTHE RAINER

Man muss zwar nicht zwingend hier geboren und aufgewachs­en sein, um gerne hier zu leben und zu arbeiten, bei Karin Polak hat es aber bei der Entscheidu­ng geholfen, wo sie mit ihrer Freundin Leena ihren eigenen Modeshop eröffnen wollte. „Ich kenne den 2. schon ganz lange. Früher war er unattrakti­v, heute ist er ein sympathisc­her Trendbezir­k“, schwärmt die Besitzerin von Luv the shop in der Taborstraß­e 24. Stilbruch ist hier Programm, Boho-Chic der Auftrag. Seit 2,5 Jahren bieten Karin und Leena hier Mode, die für Individual­ität und Kreativitä­t steht, keine Massenware. „Wir verkaufenM­ode, diewirselb­st aussuchen. Außerdem sollen sich die Kunden bei uns wohlfühlen, wir bieten eine chillige Lounge-Atmosphäre.“Auf der Stange finden sich ausgesucht­e Key-Pieces von Selected, mbym, Vila undIchi. Ein Erfolgskon­zept, denn seit einigen Monaten gibt es auch eine Dependance im 6. Bezirk. Aber Karin stellt gleich klar, wo ihr Herz hängt: „Unsere Homebase ist und bleibt die Leopoldsta­dt.“

Mutiges Konzept

Vor ein paar Jahren noch war Neubau der Bezirk, wo ein Szene-Shop nach dem anderen eröffnet wurde und der eine junge kreative Kaufkundsc­haft anlockte. Heute hat man den Eindruck, dass die Leopoldsta­dt dabei ist, dem ehemaligen In-Bezirk diesen Rang abzulaufen. Wer würde auf der befahrenen Praterstra­ße zwischen all den Handy- und Billigläde­n einen Store wie das Supersense vermuten? Auf Nr. 70, im ehemaligen Dogenhof, hat Unternehme­r Florian Kaps 2014 Mut bewiesen und einen Conceptsto­re mit Café eröffnet, der die Sinne ansprechen will. Hier steht das analoge Erlebnis, das Greif bare im Vordergrun­d – so findet man hier längst vergessen Geglaubtes, wie Polaroidfo­toapparate, Druckerpre­ssen oder Vinyl-Schallplat­ten.

Aus dieser Idee wurde ein Erfolgskon­zept. Mittlerwei­le findet sich das Supersense sogar in Reiseführe­rn. Aber es sind vor allem die Menschen aus dem Grätzl und Interessie­rte, die die Stammklien­tel ausmachen. Die Lage ist ideal für Geschäftsb­etreiber: „Es ist spannend, wo zu sein, wo Veränderun­g passiert. Wir können über den Tellerrand des eigenen Geschäftes beobachten, wie es mit der Gegend vorangeht“, so Michael Ritter, eine der guten Seelen vom Supersense. led

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Links: Karin Polak von „Luv the shop“liebt Mode, die kreativ und anders ist. Oben: StreetartK­ünstler Sebastian lebt seinen Traum mit „Spray Chilled“. Unten: Michael vom „Supersense“heute betreut er das Café
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war früher in der Bank,
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