Unterwegs zum guten Geschmack
Wenn die Speisekarte zur Landkarte wird: Diese Restaurants versprechen Feinschmeckern besondere Genuss-Erlebnisse.
Spanisches Flair in der Schmelzgasse, Little Levante in der Praterstraße und Vorarlberg in der Oberen Augartenstraße – wer sich in der Leopoldstadt kulinarisch auf Entdeckungsreise begibt, wird nicht allzu schnell zurückkehren wollen. Zu viele Lokale gibt es zu besichtigen, zu viele Spezialitäten – vom Kärntner Gailtal bis Fernost – zu verkosten.
Asien amEndederStraße
„Als ich dieses Ecklokal angeboten bekam, dachte ich sofort anein kleines japanisches Izakaya, also ein Wirtshaus mit Sake und japanischer Hausmannkost“, so Wolfgang Krivanec. Seit mehr als einem Jahr serviert der Inhaber und viel gereiste Koch im Okra moderne asiatische Gerichte. Im kleinen Lokal gleich beim Karmelitermarkt wird nur mit frischen Zutaten gekocht, selbst die Saucen werden jeden Tag neu angerührt. Teils arbeitet Krivanec mit Rezepten, die von der japanischen Großmutter seiner Frau Ryoko stammen: „Ich versuche natürlich meine persönliche Note beizusteuern und sie dem europäischen Gaumen anzupassen.“Immer empfehlenswert: Okra Roll mit Garnelen und Lachstartar oder Tuna Tataki mit Schwarzen-Essig-Zwiebeln und Avocado. Viele Gäste kommen aber wegen der Nudelsuppe Ramen. Nur sobald es kälter wird, stellt sich Konkurrenz ein: Dann steigt die Lust auf Miso Lachs oder ein Rib Eye Steak mit Tokio BBQ Sauce vom Holzkohlegrill. Mit Gespür bewegt sich der Koch abseits des Standard-Japaners. Dafür gibt es von den Gästen einen Vertrauensvorschuss: Viele verzichten auf den Blick in die Karte und lassen sich ein Menü mit den Tagesempfehlungen zusammenstellen.
Gruß aus der Levante
Mediterrane Küche gewürzt mit einer Prise Orient – das findet man im Zina’s. Vor etwa drei Jahren hat Zina AlMaleh mit ihrem Mann das Lokal in der Praterstraße eröffnet. Gäste starten am besten mit der Vorspeisenplatte. Vom selbst gemachten Hummus und Falafel bis zur gebratenen Hühnerleber können verschiedene Mezze (kleine Gerichte à la Tapas) zusammengestellt werden. „Danach sind die Hauptspeisen aus dem Mediterranean Pot undausdemCharcoal Grill zu empfehlen“, rät Al-Maleh. Vorzüglich schmeckt z.B. Ancient Damascus, ein Eintopfgericht mit gegrillten Melanzani-Stücken, pikant gewürztem Rindsfaschiertem, frischer Tomatensalsa und Pita-Brot. Gegen den Durst hilft der hausgemachte Datteldrink, während auf der Wein- karte auch edle Tropfen aus Nahost zu finden sind.
Spanische Leidenschaft
An einem normalen Samstag im April 2015 forderte Hans im Glück noch einmal sein Schicksal heraus – und nannte sich fortan el Hans. Mit dem Namenswechsel unterstrich das Lokal, was Stammgäste schon längst wussten: seine kulinarische Liebe zum Süden. „Die spanische Küche spielt global eine sehr große Rolle. Viele der weltbesten Köche sind Spanier“, so Matthias Weiss, einer der vier Betreiber des el Hans. „In Wien gibt es derzeit wenige spanische Restaurants und in den wenigsten kochen