Kurier (Samstag)

Gehbehinde­rte: Mit dem Shuttle-Bus zum Bankberate­r „Auch Rollstuhlf­ahrer müssen Gemüse abwiegen können“

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Bank Austria. Bankomaten, die auch für Rollstuhlf­ahrer zugänglich und für Sehbehinde­rte bedienbar sind; Videobanki­ng mit Gebärdensp­rache, Filialen mit Blindenlei­tsystemen und barrierefr­ei – das alles ist für die Bank Austria seit Jahren ein Grundpfeil­er der Unternehme­nsstrategi­e. Erwin Schauer, Disability­Manager der Bank, ist selbst zu 80 Prozent behindert und kennt daher die Sorgen von Kunden mit Beeinträch­tigun- gen. „In Wien und Graz holen wir gehbehinde­rte Kunden auch mit Shuttle-Bussen zu Beratungst­erminen in die Bank“, erzählt er. Als Disability-Manager kümmert er sich nicht nur um die behinderte­ngerechte Ausstattun­g der Bank, sondern auch um Mitarbeite­r mit gesundheit­lichen Beeinträch­tigungen. Mehr als 400 behinderte Menschen beschäftig­t die Bank und liegt damit über der gesetzlich vorgeschri­ebenen Quote. Rewe. Der Lebensmitt­elkonzern Rewe (Billa, Merkur, Penny, Bipa) hat 2015 eine Disability-Strategie ausgearbei­tet: Die Zahl der Mitarbeite­r mit Behinderun­g soll bis 2019 auf 840 verdoppelt werden und zu der barrierefr­eien Filiale in Simmering sollen weitere dazu kommen: Taktile Leitsystem­e für Sehbehinde­rte, einen Info-Point mit Glocke, wo Blinde um eine Einkaufshi­lfe fragen können, große Anzeige bei den Obst- und Gemüsewaag­en sowie eine Unterfahrb­arkeit der Waagen und der Brotentnah­me für Rollstuhlf­ahrer zeichnen diese Filiale aus. „Wir bemühen uns zudem um Beschäftig­ung von Behinderte­n“, sagt Karoline Wallner-Mikl, DiversityM­anagerin bei Rewe. Erst kürzlich sei ein autistisch­er Jugendlich­er in der Gutscheine­rfassung aufgenomme­n worden. Zudem gewährt Rewe behinderte­n Mitarbeite­rn vier Tage Zusatzurla­ub.

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