Top-Job in MilliardenMedizinkonzern
Siemens-Boss dementiert
Die Stadt Wien ist ein enorm wichtiger Kunde für Siemens, keine Frage. Der deutsche Elektro- und ElektronikRiese verkauft den Wiener Linien Straßen- und U-Bahnen, den Spitälern medizintechnische Ausrüstung sowie der Stadt Verkehrsampeln. In der Healthcare-Sparte bietet Siemens etwa Diagnosegeräte, wie Ultraschall oder Magnetresonanz an. Dazu kommen Laborgeräte etwa für Blutuntersuchungen.
Wie groß das Medizintechnik-Geschäft mit der Stadt Wien ist, will Siemens aus Konkurrenzgründen nicht verraten. Dass der TopJob für die SPÖ-Politikerin – Wehsely übernimmt einen Führungsjob unterhalb der Geschäftsleitung in der Healthcare-Konzerntochter – das Geschäft mit den Wiener Gemeindespitälern absichern oder ausbauen soll, wird bei Siemens heftig dementiert.
So sieht Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun (SPÖ) keine Unvereinbarkeiten: „Frau Wehsely ist weder im Produktgeschäft von Healthcare tätig, noch ist sie in irgendeiner Form für das Österreich-Geschäft zuständig. Daher sehe ich keinen Zusammenhang mit dem künftigen Geschäft in Wien.“
Siemens Österreich habe mit der Ausgliederung der Medizintechnik-Sparte in eine eigene Konzerntochter 2015 auch die Verantwortung für das Österreich-Geschäft an den Konzern abgegeben.
Wehsely soll – so formuliert es Siemens in einer Aussendung – „mit ihren Kompetenzen aus der Gesundheitspolitik (...) das Geschäft innerhalb unseres strategischen Wachstumsfeldes Services für unsere Kunden in den globalen Gesundheitsmärkten weiterentwickeln“. Außerdem soll zusätzlich zum Verkauf von medizinischen Geräten das Projektgeschäft ausgebaut werden.
Die Zahlen sind beeindruckend: Siemens Healthcare setzte 2016 mit 46.000 Beschäftigten rund 13,5 Milliarden Euro um. Der Gewinn: 2,3 Milliarden Euro.