Was Donald Trump die Lust auf Sex verderben könnte
Laut Hausarzt nimmt Donald Trump ein Präparat, das gelegentlich das Sexleben stört.
Wird das Haupthaar schütter, gerät Mann oft in eine Krise. Bei Donald Trump hätte wohl niemand an Haarverlust gedacht – wenn jetzt nicht sein langjähriger Hausarzt Harold N. Bornstein in der New York Times über Trumps Medikamente gesprochen hätte. Täglich schlucke dieser eine niedrig dosierte Tablette mit dem Wirkstoff Finasterid – „1 mg Filmtabletten“sind zugelassen zur „Behandlung des Haarausfalls vom männlichen Typ“. Das ist jene genetisch bedingte Form, bei der die Haarfollikel übersensibel auf das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron (DHT, die biologisch aktivste Form von Testosteron) reagieren – und nach und nach verkümmern. Finasterid hemmt ein Enzym, das Testosteron zu DHT umwandelt – die Follikel werden geschont.
Langzeitfolgen
Die deutsche „Stiftung Warentest“attestiert Finasterid eine Wirkung – Risiken einer Langzeitanwendung seien aber nicht geklärt. Eine dauerhafte Einnahme ist allerdings unumgänglich – setzt mandas Präparat ab, ist es mit der Wirkung vorbei. Und die Substanz wirkt auch nur dort, wo noch Follikel vorhanden sind. Doch Trump nimmt ein – geringes – Risiko in Kauf, dass seine Sexualität leidet: Bei „bis zu einem von 100 Behandelten“können „vermindertes Verlangen nach Sex, Schwierigkeiten bei der Erektion“oder „Störungen des Samenergusses“auftreten.
Darüber hinaus soll Trump neben einem Cholesterinsenker und Antibiotika gegen die entzündliche Hautkrankheit Rosacea (führt zu Gesichtsrötungen) auch täglich eine niedrige Dosis Acetylsalicylsäure (ASS) zur Vorbeugung von Herzinfarkt einnehmen, sagte Bornstein.
Empfehlungen für eine generelle vorbeugende EinnahmevonASSbeiGesunden gibt es nicht. Allerdings: Werden bei Patienten Gefäßverkalkungen entdeckt und gibt es überdies noch andere Risikofaktoren – hohes Cholesterin, Übergewicht – wird vorbeugend oft eine tägliche Niedrigdosis ASS empfohlen. Auch dann, wenn die Betroffenen noch keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall hatten. Wirklich gesunden Menschen wird das aber nicht geraten: Denn ASS erhöht die Wahrscheinlichkeit von Magen-Darm-Blutungen, kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Überempfindlichkeitsreak- tionen auslösen. Freitag veröffentlichte die VetMedUni Vienna überdies eine Studie, wonach die häufige Aufnahme von Salicylsäure die Besiedelung der Nase mit dem potenziell krankheitsauslösenden Keim Staphylococcus aureus fördern könne. Auch ein vegetarischer Lebensstil könne dazu beitragen, dass Staphylokokken-Infektionen langwieriger verlaufen und schwieriger zu behandeln sind: Denn Salicylsäure findet sich auch in Früchten und Gemüse.