Umweltalarm im Ölhafen Lobau
Lecke Pipeline.
Mitte Jänner ist die Schweißnaht einer Pipeline gerissen: 160.000 Liter Diesel sind versickert.
Wien könnte eine enorme Umweltkatastrophe drohen. Denn wie erst gestern, Freitag, bekannt wurde, muss zwischen 10. und 20. Jänner die Schweißnaht einer Pipeline im Ölhafen Lobau gerissen sein. Just zu dem Zeitpunkt, als ein Diesel-Tank mit 25 Millionen Liter Fassungsvermögen befüllt wurde. Der Treibstoff wurde von einem Tank in den anderen umgepumpt. In diesem Zeitraum war das Wasser des Hafenbeckens jedoch großteils zugefroren. Der durch das Erdreich ins Wasser ausfließende Diesel wurde vom Eis zugedeckt. Beide Tanks sind Teil der Bevorratungsstelle der Republik Österreich.
Mehrere Ölsperren
Erst am 26. Jänner wurde die Wiener Berufsfeuerwehr alarmiert. „Wir standen mit 20 Fahrzeugen und Tauchern im Dieter Pietschmann Wiener Hafen Einsatz und brachten sofort mehrere Ölsperren auf“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Lukas Sauer.
Seit Montag, 6. Februar, wird der ausgeflossene Treibstoff von Tankwagen abgesaugt. Klaus Messerklinger, Geschäftsführer der verantwortlichen Firma Erdöl Tanklager Betrieb (ELG), zur Lage: „Die Tanklaster sind noch immer unterwegs.“
Laut einem Durchflussmesser, so Messerklinger, könnten 160.000 Liter Diesel ( entspricht der Menge, die fünf Tanklaster transportieren) ins Erdreich sowie in das Hafenbecken gelangt sein. Genauere Daten liegen nicht vor, da in der Eisdecke noch Treibstoff teilweise eingeschlossen ist. Die lecke Pipeline verläuft im Erdreich. Von dort trat das Öl aus und gelangte in das Wasser. Das havarierte Rohr ist etwa 20 Zentimeter dick und bereits 37 Jahre alt.
„Es wird Wochen bis Monate dauern, bis Pumpen das Schotter-Erdreich gesäubert haben.“
Hubschraubereinsatz