Eine bunte Kolonie
Multifunktional und passend für fast jede Raumsituation: Die Containerelemente 4970/84, besser als „Componibili“bekannt, wurden 1976 entwickelt. Der italienische Hersteller Kartell landete damit einen Bestseller.
Es war ein nicht unumstrittenes Unterfangen, dass die Italiener da angehen wollten. Vor allem aber, womit: Denn der Werkstoff, auf den sie setzen wollten, galt damals wie heute als minderwertig und ökologisch bedenklich – Plastik. Mit der Spezialisierung auf dieses Material wollte man eine Alleinstellung innerhalb der Branche und es ist gelungen.
1949 gründete Giulio Castelli das Mailänder Unternehmen. Anfang der Sechziger waren die hauseigenen Entwicklungen so weit vorangeschritten, das man sich traute, Möbel daraus zu gestalten. Zuvor setzte man vorrangig auf Haushaltswaren. Generell bewies man bei der Auswahl der Kreativen ein besonders gutes Händchen. Neben Großmeistern wie Vico Magistretti, Joe Colombo und Achille Castiglioni engagierte man auch Anna Castelli Ferrieri. Die Italie- nerin war eine der wenigen Damen, die damals in der Männerdomäne des Designs Fuß fasste.
Zu ihren ersten Erfolgen zählen etwa die stapelbaren Containerelemente 4970/84, die völlig ohne Schrauben und Befestigungen auskommen. Getreu dem Baukastenprinzip, lassen sich die einzelnen Komponenten individuell konfigurieren. Neben der Farbe gibt es die Module rund, quadratisch, wahlweise mit Rollen und auch als vorgefertigte Variante mit zwei oder drei Fächern. Die kompakte Bauweise sorgt dafür, dass sich der Beistelltisch jeder Raumsituation – im Schlafbereich wie im Wohnzimmer oder in einem Büro – anpasst. Durch die prägnante Formensprache erlangte „Componibili“vielerorts Anerkennung: Sie sind Teil der ständigen Ausstellung des Museums of Modern Art in NewYork und steht auch im Pariser Centre George Pompidou. www.kartell.com