Kurier (Samstag)

Ein Hit aus dem FF: Foda und Fink auf der deutschen Welle

Sturm Graz gegen Austria Wien – das ist ein Duell im Kampf um den Europacup, aber auch zweier Trainer.

- VON HARALD OTTAWA UND ALEXANDER STRECHA

Es geht in Graz um Europa. Sturm liegt auf Platz drei, die Austria, unmittelba­r dahinter, möchte die Ränge tauschen. Dazu benötigen die Wiener bei ihrem Gastspiel in Graz (16 Uhr, live Sky) einen Sieg. Beide Teams hatten keinen optimalen Start ins Frühjahr, Sturm verlor in Mattersbur­g, die Austria vermied in letzter Sekunde eine Derby-Niederlage. Das Match ist auch ein deutsches Duell in der Coaching Zone: Foda vs. Fink.

Franco Foda unterschri­eb erst vergangene Woche bis 2019. Warum sich die Vertragsve­rhandlunge­n wie ein Strudeltei­g gezogen haben, liegt auch im finanziell­en Bereich. Ein Großteil der Sturm-Fans begrüßt diese Entscheidu­ng. Die Befürworte­r sehen nun auch Ruhe einkeh

ren, die Gegner meinen, dass Fodas Umgang mit den Youngsters mangelhaft wäre, im Vorjahr fühlten sich einige Fans zu wenig gewürdigt vom Deutschen. Für viele ist er aber noch immer der große Meistermac­her von 2011. Seit damals hat sich dennoch bei Foda nicht nur das Alter (mittlerwei­le 50) geändert, sondern auch der Wirkungsbe­reich verbunden mit dem Auftreten.

Lernprozes­s

Während Foda zu Meisterzei­ten oft alles an sich gerissen hat, auch bei den Transfers das Hauptwort gesprochen hat, steht jetzt der Verein im Vordergrun­d. Mit Sportchef Günter Kreissl hat Foda einen gleichwert­igen Partner, der in seinem Wirkungskr­eis alleinige Entscheidu­ngsgewalt besitzt. Die Zeit in Kaiserslau­tern, aber vor allem jene als Sky- Experte machten den Perfektion­isten Foda jedoch generell zugänglich­er.

Bei der Austria setzt Thorsten Fink auf das Kollektiv und auf Kontinuitä­t, in seinem umfangreic­hen Trainertea­m hat jeder ein Mitsprache­recht, wenngleich der Deutsche die letzte Entscheidu­ngsinstanz ist. Fink setzt auf eine Startelf, die er nur selten ändert, daher gilt es, die Ersatzspie­ler über lange Zeit bei Laune zu halten. Raphael Holzhauser ist sein „Quarterbac­k“, der das Spiel lenken soll. Es sieht viel Ballbesitz, Gefahr bei Standard-Situatione­n und schnelle Angriffe über die Flügel vor. Nach innen durchaus kritisch, stellt sich Fink medial gekonnt nach außen stets vor seine Mannschaft, stellt Dinge ab und zu auch besser dar als sie vielleicht tatsächlic­h sind. Der Absolvent der Bayern-Schule weiß, wie man sich verkauft. Mit Sportdirek­tor Franz Wohlfahrt hat Fink einen ebenbürtig­en Partner in sportliche­n Fragen. Den Umstand, dass die Austria aus finanziell­en Gründen bei Verstärkun­gen die Hände gebunden sind, kommentier­t Fink in der Öffentlich­keit nicht. Foda & Fink. In diesem Sinne FF – viel Vergnügen (© Michael Schottenbe­rg aus Kottan ermittelt, Folge 6: Räuber und Gendarm).

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Franco Foda: Der heute 50-Jährige spielte zwei Mal im deutschen Team und unter anderem für Stuttgart und Leverkusen Thorsten Fink: Der heute 49-Jährige spielte nicht im Team, gewann mit Bayern aber die Champions League
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 ??  ?? Das Einkaufswa­gerl ist das Ziel: Die Rapidler beim Zielschieß­en
Das Einkaufswa­gerl ist das Ziel: Die Rapidler beim Zielschieß­en

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