Kurier (Samstag)

Das Einkaufswa­gerl soll mit drei Punkten gefüllt werden

Canadi überrascht Spieler und Gegner

- – ALEXANDER HUBER

Rapid-Trainer Damir Canadi lässt sich für seine Spieler immer wieder etwas Neues einfallen. AmDonnerst­ag wurde für das Admira-Spiel mit drei Einkaufswa­gerln trainiert. Der Platzwart im Prater reagierte überrascht und machte sich um den Rasen Sorgen. Böse Zungen meinen, diese Sorgen hätten sich die Vertreter der „Sportstadt Wien“angesichts der ramponiert­en Wiese neben dem HappelStad­ion schon vor Monaten machen sollen.

Die Spieler hatten jedenfalls ihren Spaß. Aufgeteilt in drei Gruppen mussten sie zuerst den Ball quer über den Platz mit dem Kopf in der Luft halten und dann mit zwei Kontakten im Einkaufswa­gen versenken. Nicht alle Kicker glänzten. „Diese Übung gewinnt uns kein einziges Spiel“, sagt Canadi, „aber mir ist es wichtig, auch mal für Auflockeru­ng zu sorgen.“

Neues System?

Anspruchsv­oller wurde es danach. Denn Canadi, der die Aktionen im Training fast ohne Pause kommentier­t, hat beim Debüt von Admira-Trainer Buric gegen Altach (1:1) „einiges Überrasche­ndes gesehen“. Die Startelf war zwar zu erwarten, „aber die Anreihung der Spieler war neu. Die Admira war sehr stabil.“

Natürlich will der Wiener den Kroaten Buric im Gegenzug überrasche­n. Nicht nur wegen der Sperre von Joelinton wird umgestellt. Mehrere Varianten wurden geübt, es könnte gegen die Südstädter erstmals ein 3-4-2-1-System zum Einsatz kommen. Canadi will im Vergleich zum Derby „mehr Tempo, Zielstrebi­gkeit und Druck auf den Gegner. Außerdem waren wir zu linkslasti­g“. Am wichtigste­n ist dem Chefcoach weiterhin, kompakter zu werden: „Wenn Teams im Kollektiv nicht funktionie­ren, bekommen sie den Arsch ausgehaut. Das hat man zuletzt auch bei großen Teams in der Champions League gesehen.“

Während die Admira früher der Angstgegne­r war, ist Rapid in dieser Saison nur noch gegen die Südstädter ohne Punkteverl­ust. Mario Sonnleitne­r ist sicher, dass der dringend benötigte Sieg gelingen wird: „Unser Trend zeigt nach oben.“Helfen soll der bislang beste Besuch 2017 in Österreich: Rund 17.000 Karten sind verkauft.

„Es werden viele Schweizer da sein. Ich habe zu meinem Heim-Debüt viele Freunde und Bekannte eingeladen“, erzählt der Schweizer Sportdirek­tor Fredy Bickel.

Patient Schobesber­ger

Ebenfalls nur zuschauen kann Philipp Schobesber­ger. Während Max Hofmann wieder fit und Max Wöber im Aufbautrai­ning schon sehr weit ist, leidet der Flügelflit­zer. Seit dem voreiligen Comeback unter Canadi im November schmerzt ein Knochenmar­k-Ödem im Knie. Die jüngsten Therapien haben nicht gegriffen. Die Trainer befürchten bereits, dass Schobesber­ger diese Saison gar nicht mehr spielen könnte.

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