Leistungstiefs zur Unzeit
Pleiten, Pech, Pannen. Alexis Pinturault bleibt wohl ohne Einzelmedaille. Der Franzose hat namhafte Kollegen.
Es hätte seine WM werden sollen – doch für Alexis pinturault sind die Bewerbe von St. Moritz ein Schlag ins Wasser nach dem anderen. Zwar wurde der 25-jährige Franzose Team-Weltmeister, in den Einzelbewerben kam er aber nie auf Touren. Platz sieben im Riesenslalom war der letzte Tiefschlag in einem Bewerb, in dem Pinturault als Medaillen-, wenn nicht gar Goldkandidat galt. „Ich bin bestürzt, ich bin niedergeschlagen“, sagte der Savoyarde am Freitagnachmittag. Sechster im Super-G, Zehnter in der Kombi, Pinturaults Chancen auf einen Podestplatz im Slalom amSonntag sind gering, diese WMwar für ihn eine zum Lernen.
Er ist nicht der Einzige, der seine Ziele verfehlte. Auch die in dieser Saison so verwöhnten Norweger sind noch nicht auf WM-Touren gekommen. Zwar konnte kjetil jansrud trotz anhaltender Verkühlung Silber im Super-G retten, danach aber erging es dem 31-Jährigen nicht mehr gut, weshalb er mit großer Freude nach Hau- se reiste, um sich auszukurieren und auf die Speedbewerbe in Kvitfjell vorzubereiten. Nun lastet auf henrik kristoffersen der Druck, Gold im Slalom zu holen. Der Lichtblick: Riesenslalom-Bronze für leif kristian haugen.
ilka stuhec, Goldfavoritin in drei Bewerben, stoppte sich in Kombination und Super-G selbst, belohnte sich dann aber mit Abfahrtsgold und geht zufrieden in den Spezialslalom amSonntag, in dem die Slowenin zwar chancenlos ist, doch sie sieht das schon als Training für die beiden Kombis in Crans-Montana nach der WM.
Schlechte Gesellschaft
Nichts zu lachen hatten bisher die Deutschen, denen vor den letzten beiden WMBewerben die erste medaillenlose WM seit 2007 droht. Drei Stockerlplätze hatten die DSV-Verantwortlichen als Ziel ausgegeben (Damen, Herren, Teambewerb), doch die Slalom-Damen gehen mit minimalen Aussichten in den Bewerb am Samstag, und bei den Herren plagt sich Vorfahrer felix neureuther nach überwundenen Knieproblemen nun mit dem Rücken.
So lasten die letzten Hoffnungen auf dem 24-jährigen linus straßer – das Mitglied des TSV 1860 München hat ja das City-Event von Stockholm in der Woche vor dem WM-Start gewonnen. Der Haken daran: Ein Spezialslalom ist etwas ganz anderes.