„Sehr viele haben heute sehr viel Glück gehabt“
Schreckmoment. Hirscher saß im Sessellift, als eine Kamera aus 20 Metern in den Zielraum stürzte
Die Ski-WM entging am Freitag knapp einer Katastrophe: Zwischen den RiesenslalomLäufen durchtrennte ein Mitglied der PC-7-Kunstflugstaffel der Schweizer Luftwaffe bei einem Tiefflugmanöver das Zugseil der Wingcam des Schweizer Fernsehens. Die Kamera stürzte aus etwa 20 Metern Höhe in den Zielauslauf, zum Glück war das Areal leer. Nicht auszudenken, wäre das Unglück zu einem anderen Zeitpunkt geschehen, oder hätte sich die Kamera über der Tribüne befunden. Das Schweizer Fernsehen bezifferte den entstandenen Schaden auf 250.000 Euro.
„Ein Flugzeug aus dem PC7-Team hat das Tragseil der Kamera touchiert, das Tragseil fiel herunter, das Flugzeug konnte sicher landen“, sagte der Mediensprecher der Polizei. Da das mehr als einen Kilometer lange Seil auf den Sessellift neben der Piste schlug, wurde dieser aus Sicherheitsgründen eingestellt. Marcel Hirscher, Philipp Schörghofer und Kol- legen saßen 20 Minuten fest. FIS-Renndirektor Markus Waldner sagte: „Zum Glück ist nichts passiert. Die Flugstaffel hätte gerne etwas höher fliegen dürfen. Das wird sicher ein Nachspiel geben.“Alle weiteren Flugshows wurden abgesagt. Das glei- che Programm wie gestern war laut WM-Veranstalter schon beim Damen-Riesenslalom am Vortag geflogen worden.
Ursprünglich wollte Host Broadcaster SRG auch WMBilder mit Hilfe von Drohnen liefern. Doch dann stürzte 2015 beim Slalom von Madonna di Campiglio eine unmittelbar hinter Marcel Hirscher ab – wäre der Österreicher wenige Hundertstelsekunden langsamer gewesen, wäre er von dem schweren Flugobjekt getroffen worden, der Plan wurde verworfen.
Marcel Hirscher: „Es haben sehr viele Menschen sehr viel Glück gehabt. Ich bin a halbe Stund’ im Sessellift gesessen und habe mir nur gedacht: Mir ist orschkalt.“