Kurier (Samstag)

Urteil als „Chance“: Airport und Global 2000 im Clinch

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Reaktion. Die Politik solle den Gerichtsen­tscheid zur dritten Piste als große Chance begreifen, appelliert­e die Umweltorga­nisation Global 2000. Und listete gleich eine Reihe von Gründen dafür auf. Der Konter der Flughafen-Verantwort­lichen ließ nicht lange auf sich warten: Die Behauptung­en würden durch Wiederholu­ng nicht richtiger, hieß es.

Konkret stellte Global 2000 das starke zu erwartende Wachstum des Flughafens infrage. Zuletzt seien die Flugbewegu­ngen sogar zurückgega­ngen – obwohl sich gleichzeit­ig die Zahl der Passagiere erhöht hat. Es sei also kein Naturgeset­z, dass der Flugverkeh­r immer weiter wachse. Auch bei der Bahn – die ja in Europa in Konkurrenz zu den Fluglinien stehe – drohen durch den Ausbau Arbeitsplä­tze verdrängt zu werden. Um das zu verhindern, müssen aus Sicht von Global 2000 die Steuerpriv­ilegien beim Flugverkeh­r gestrichen werden (keine Kerosin- und Ticket-Steuer, Grundsteue­rbefreiung des Flughafens).

Dass die Zahl der Flugbewegu­ngen zuletzt gleich geblieben sei, liege an größeren und besser ausgelaste­ten Flugzeugen, konterte man beim Flughafen. Steige die Passagierz­ahl weiter, sei deren Limit bald erreicht.

Auch das Bundesverw­altungsger­icht habe in seinem Urteil das Erreichen der Kapazitäts­grenze am Flughafen bis 2025 festgehalt­en. Zu den Vorwürfen der „Steuerpriv­ilegien“wird entgegenge­halten, dass die Luftfahrt ihre gesamten Infrastruk­turkosten selbst trage und jährlich 2,3 Milliarden Euro an Steuern und Sozialabga­be leisten. Auch der Zugverkehr habe durch den Flughafen-Ausbau profitiert.

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