Einsparungspotential beim Hausbau
Was treibt die Errichtungskosten in die Höhe – wo kann man den Rotstift ansetzen? Eine fachmännische Beratung zeigt Möglichkeiten auf!
Der Traum eines eigenen Hauses mit kleinem Garten scheitert bei vielen Menschen so oft am Geld. „Der größte Fehler von Bauherren ist, dass sie keine Bedarfsanalyse erstellen. Dann wird plötzlich in so großen Dimensionen gebaut, die man sich schlicht nicht leisten kann“, sagt Baumeister Marko Mlakic. Darum sollte man sich im Vorhinein fragen: „Was will und brauche ich wirklich? „Eine gute Planung mit einem Fachmann spart auf lange Sicht das meiste Geld“, so Mlakic. Es ist auch nicht sinnvoll, alles in billigster Qualität zu bauen und nötige Ausstattung wegzulassen. Sparen sollte man auf keinen Fall bei den ausführenden Firmen. Qualifizierte, heimische Handwerker und Baumeister bürgen für eine reibungslose Bauausführung in österreichischer Qualität. Dies vermindert Mängel und Schäden an den Bauleistungen und damit Ärger, Zeitaufwand und finanzielle Streitereien. Nicht außer Acht zu lassen ist die Änderung des Lohnund Sozialdumping Gesetzes, das ab 1. 1. 2017 auch Private in die Haftung miteinbezieht. Dies bedeutet, dass private Bauherren ebenso für Unterentlohnung haften und zur Differenzzahlung verpflichtet werden können.
Kosten genau geplant
Eine genaue Planung und Kostenaufstellung, die strikt eingehalten werden sollte, bewahrt vor bösen Überraschungen. Trotzdem ist es ratsam, eine stille Reserve von ca. 20 Prozent miteinzukalkulieren. Bei einem limitierten Budget können nicht alle Wünsche erfüllt werden. Man muss Abstriche machen und klären, was ist der Mindestplatz – und -komfortbedarf. Alle Extras, auch wenn noch so klein, werden in Summe zu großen Belastungen. Viel Zeit für die Planung, Angebotsvergleiche, Alternativensuche und Vergleiche von Leistungsbeschreibungen sind ein Muss, umdasgeplante Budget einhalten zu können. Schon bei der Grundstückswahl kann der Planer/Baumeister beraten, denn bauen auf einem Hanggrund, auf felsigem Boden, feuchten Wiesen, oder sehr schattigem Grund erhöhen Entstehungs- oder Betriebskosten. Es empfiehlt sich, zur Beauftragung über die ausgehandelten Leistungen einen von beiden Seiten unterschriebenen Bauvertrag zu schließen. Hierbei kann ein Erfolgshonorar einen wesentlichen Anreiz darstellen, besondere Sparpotenziale bei den Baukosten zu finden.
Der Rohbau
„Je schlichter gebaut wird, also umso einfacher und kompakter die Bauform, umso günstiger“, so Mlakic. Erker, Dachgauben, Balkone etc. sind zwar schön, aber nicht unbedingt notwendig. Ein optimaler Grundriss wie z. B. eine Kombination von Wohn- und Essbereich mit integrierter offener Küche ist nicht nur modern, sondern auch günstig. So werden Wände, Türen und Erschließungsflächen eingespart und es entsteht gleichzeitig auch bei weniger Fläche ein großzügiger Raumeindruck.
„Ein großes Einsparungspotenzial bietet der Verzicht auf einen Keller“, sagt der Experte. Um die 40.000 Euro ließen sich so anderweitig investieren. Eventuell lässt sich aber auch oberirdisch auf dem Grundstück mit einer erwei- terten Garage günstiger Abstellraum schaffen.
Die Baumaterialien
Wer auf Nachhaltigkeitsaspekte wie z.B. umweltschonende Erzeugung und Entsorgungsmöglichkeiten sowie gesundheitliche Unbedenklichkeit achtet , hat den Unterschied zwischen „billig“und „preiswert“verstanden und trägt damit zum langfristigen Werterhalt seines Hauses bei. Ob Ziegel, Holz oder vorgefertigte Bauelemente verwendet werden ist nach Beratung mit dem Baumeister zu entscheiden. „Produktpreise miteinander zu vergleichen lohnt sich“, so Mlakic. Dass eine verkürzte Bauzeit auch Kosten spart ist zu berücksichtigen. Wenn im Moment nicht für alle Wünsche Geld vorhanden ist, so kann man aber zumindest die Vorbereitungsarbeiten, wie Installationen für eine Fotovoltaikanlage, Flächenheizung, etc. schon ausführen, denn ein nachträglicher Einbau kostet um vieles mehr.
Sparpotenziale
Überall dort, wo man Fenster setzten möchte, aber sie nicht unbedingt öffnen muss, ist es sinnvoll und vor allem kostengünstiger, auf Festverglasungen oder rahmenlose Verglasungen zu- rück zu greifen. Anstatt Dachflächenfenster, die Fenster in Giebelflächen einbauen. Je nach Dachform und -deckung ergeben sich auch bei diesem Bauteil interessante Einsparmöglichkeiten.
Im Innenausbau gibt es unzählige Möglichkeiten zu sparen. Jede einzelne Position muss geprüft werden, welche Anforderungen für den persönlichen Bedarf erfüllt sein müssen und notwendig sind. Darüber hinaus gilt: Was man selber macht, muss man auch nicht bezahlen.