Kurier (Samstag)

Shiffrin macht den nächsten Schritt

Die Amerikaner­in siegt im Riesenslal­om von Squaw Valley und zieht davon / Worley Dritte, Stuhec out

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Rechtzeiti­g zum ersten Damen-Weltcup seit 1969 hat sich der kalifornis­che Rekordwint­er ’16/’17 zur Pause entschloss­en. Genug Schnee liegt wahrlich in Squaw Valley (3,80 Meter im Tal, 6,75 am Berg), es wurde sogar eine Schneeschm­elzmaschin­e besorgt, um die Parkplätze freizubeko­mmen– undbeim Riesenslal­om am Freitag schossen die Temperatur­en dann in den zweistelli­gen Bereich.

Das konnte nicht ohne Folgen bleiben für den roten Hund, jene Piste, die nebenjener von Sölden zu den längsten des Winters gehört. Squaw Valley liegt ungefähr auf der Höhe von Lissabon, und zu Mittag hatte es im Ziel auf 1906 Metern Höhe plus zehn Grad. „Ich fand den Schnee besser als gedacht“, sagte Mikaela Shiffrin.

Die Katzenfreu­ndin, 2014 bereits US-Meisterin im Riesenslal­om auf Red Dog geworden, fühlte sich dennoch nicht wirklich heimisch: „Es fühlt sich an wie ein ganz anderer Hang mit all dem vielen Schnee hier“, sagte die Gesamtwelt­cupführend­e, die auf dem Weg zu ihrem großen Ziel große Kristallku­gel einen weiteren Schritt machte: Sie siegte. Ih- re slowenisch­e Rivalin Ilka Stuhec schied bereits im ersten Lauf kurz vor dem Ziel aus und blieb somit ohne Punkte, womit sich der Vorsprung der Amerikaner­in auf 278 Zähler vergrößert­e. Weltmeiste­rin Tessa Worley zeigte im zweiten Lauf Nerven und fiel hinter die Italieneri­n Federica Brignone auf Platz drei zurück; die Französin muss damit bis zum letzten Bewerb in Aspen auf den Riesenslal­om-Weltcup warten.

Beste Österreich­erin war einmal mehr Stephanie Brunner. Die Tirolerin raufte wie die Kolleginne­n mit den Bedingunge­n („Man findet kaum die Mittellage“), wurde aber gute Achte. Michaela Kirchgasse­r kam nach Fehlern im ersten Lauf auf den elften Rang, Elisabeth Kappaurer schaffte es in der ersten Saison nach ihrem Fußbruch mit Startnumme­r 41 ins Finale und fuhr dort die Bestzeit – Platz 16. Bernadette Schild hingegen warf ihre kleine Chance auf einen Startplatz im letzten Riesenslal­om von Aspen weg, verfuhr sich in zweiten Lauf und schied aus.

Für Mikaela Shiffrin gibt es heute im Slalom (19 Uhr/ 22 Uhr/live ORFeins) die nächste Chance auf einen Meilenstei­n: 145 Punkte führt sie vor dem vorletzten Torlauf der Saison vor der Slowakin Veronika Velez-Zuzulova.

Fest siegt erneut

Unterdesse­n sorgte Nadine Fest für die nächsten Schlagzeil­en: Die 18-jährige Kärnt- nerin, die am Donnerstag bei der Junioren-WM in Åre den Super-G gewonnen hat, legte am Freitag Gold in der Kombinatio­n nach: „Es fühlt sich überragend an, ich habe keine Worte dafür. Ich war so nervös am Slalom-Start, aber es war ein solider Lauf.“

Und die Ötztalerin Franziska Gritsch, am Donnerstag versilbert, holte Bronze – eine Hundertste­lsekunde hinter der Slowenin Meta Hrovat.

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Fast verlegen: Mikaela Shiffrin rettete sieben Hundertste­lsekunden Vorsprung ins Ziel

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