Kurier (Samstag)

Vor allem in der Breite ist die Austria Spitze

Arbeitstei­lung.

- VON ALEXANDER STRECHA

Er fehlt im Kader der Violetten. Er, der immer richtig steht und im entscheide­nden Moment die Nerven behält. Er, der diese Bälle mit verbundene­n Augen versenkt. Einer wie Toni Polster. Wie Sigurd Rushfeldt. Wie Roland Linz oder Philipp Hosiner. Und dennoch trifft die Austria auch ohne Goalgetter, weil sie vor allem in der Breite Spitze ist. Gleich fünf Austrianer liegen in der Torschütze­nliste unter den Top elf. Beim Skifahren würde man ohne Stockerlpl­atz von einer starken mannschaft­lichen Leistung sprechen. Und genau das macht die Austria derzeit aus. Kayode (acht Treffer), Grünwald und Holzhauser ( je sieben) sowie Venuto und Tajouri ( je sechs) sind stets für Tore gut.

Trainer Thorsten Fink ist diese Art der Arbeitstei­lung durchaus recht: „Mit einem echten Goalgetter hätten wir nur einen Spieler, den der Gegner aus dem Spiel nehmen müsste. Da hätten wir schnell ein Problem. So aber sind wir flexibler, vom System, aber auch von den Toren her.“Die Austria ist dadurch schwerer auszurechn­en. „Wir haben alle Facetten, die der Fußball so hergibt. Ballbesitz, Konter, Standardsi­tuationen“, zählt Fink auf.

All diese Facetten wird es auch benötigen, um heute (18.30 Uhr/live auf Sky Sport Austria) gegen die Sportsfreu­nde aus Wolfsberg den ersten Heimsieg im Jahr 2017 zu fei- ern. Bisher gab es ein 1:1 gegen Rapid und ein 1:3 gegen Altach. Fink will aber nicht von einer Krise sprechen: „Ein Derby ist immer eigen. Und Altach war einfach besser.“Da hätten wohl einige seiner Schützling­e die österreich­ische Mentalität an den Tag gelegt. „Dennoch wird es Zeit für den ersten Heimsieg“, sagt der Deutsche und fordert drei Punkte.

Höchste Ehren für Kayode

An der nötigen Motivation sollte es heute vor allem einem nicht fehlen: Larry Kayode, der erstmals eine Einberufun­g ins nigerianis­che Nationalte­am erhielt. Der 23-Jährige wird von Teamchef Gernot Rohr für das Aufgebot für die Freundscha­ftsspiele gegen Senegal (23. März) und Burkina Faso (27. März) nominiert, da Victor Osimhen vom VfL Wolfsburg verletzung­sbedingt absagen musste. Fink applaudier­t: „Eine tolle Sache. Ich habe mit ihm gesprochen und ihn noch nie so glück- lich gesehen.“Und Sportdirek­tor Franz Wohlfahrt kann sich die Hände reiben: Ein Teamspiele­r Kayode würde bei einem möglichen Transfer sicherlich mehr Geld einbringen.

Gegen den WAC kann Fink wieder auf seine Innenverte­idigung vertrauen. Sowohl Rot- puller als auch Filipovic meldeten sich für das heutige Spiel fit. Filipovic absolviert­e nach seiner Verletzung­spause in dieser Woche drei Trainingse­inheiten. Mit dem ersten Heimsieg 2017 will die Austria Platz drei absichern – und Rang zwei ins Visier nehmen.

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Plötzlich Teamplayer: Larry Kayode darf demnächst für seine Heimat Nigeria stürmen

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