Kurier (Samstag)

Spitäler übernehmen die Rettungsär­zte

Reform II.

- – JOSEF GEBHARD

Die Notärzte der Wiener Rettung werden ab 1. April in den Spitälern des Krankenans­taltenverb­undes (KAV) stationier­t. Damit soll die Versorgung mit Einsatzmed­izinern – in dem Bereich gab es zuletzt, wie berichtet, massive Engpässe – verbessert werden. Der KAV übernimmt die Notärzte von der Wiener Berufsrett­ung.

Durch die enge Anbindung der Notärzte an die zentralen Notaufnahm­en in den Spitälern werde der Beruf attraktive­r gemacht, hofft man im Rathaus.

„Dass beim Nachwuchs mittelfris­tig ein Engpass entstehen kann, haben wir erkannt“, versichert Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er (SPÖ). Mit der Anbindung der Notärzte an die Spitäler werde dieser Entwicklun­g vorgebeugt, hofft sie. Das Paket solle sicherstel­len, dass es künftig ausreichen­d Nachwuchs gibt. Die Ressortche­fin erwartet sich „Vorteile auf mehreren Ebenen“. So würden die Betroffene­n als Mitarbeite­r des KAV auch das dortige attraktive­re Gehaltssch­ema übernehmen: „Zusätzlich bieten die Entwicklun­gsperspekt­iven und die Aufgabenbe­reiche im KAV viele Anreize für den Einstieg in den Beruf.“

Gleichzeit­ig ist das System durchlässi­g konzeption­iert. Sprich: Es sollen KAV- Ärzte künftig mit der Rettung unterwegs sein. Schon jetzt gebe es dafür Bewerber. Nach einem Pilotproje­kt in Kooperatio­n mit dem AKH Wien und einem Folgeproje­kt im Krankenhau­s Hietzing wird das neue System mit 1. April auf das gesamte Stadtgebie­t ausgeweite­t.

40 Ärzte

Im KAV rechnet man damit, dass mit April 40 Ärzte zur Verfügung stehen werden. Damit könne man sechs, fallweise sogar acht Notarzt-Einsatzfah­rzeuge (NEF) bespielen. In einem zweiten Schritt soll es dann permanent acht NEF geben. Bisher gab es nur 32 Ärzte, dazu sieben Oberärzte, die aushilfswe­ise zum Einsatz kamen. Die Mediziner werden künftig alle 12,5Stunden-Dienste machen, bisher gab es bei der Rettung auch 25-Stunden-Dienste.

Die NEF fahren dann nicht mehr von einer der zwölf Rettungsst­ationen, sondern direkt von einem Spital zu den Einsätzen. Als Standorte sind das Krankenhau­s Hietzing, das Sozialmedi­zinische Zentrum Floridsdor­f, das Donau- und das Wilhelmine­nspital sowie das AKH Wien vorgesehen. Die Rettungssa­nitäter verbleiben hingegen bei ihrem bisherigen Standort, heißt es seitens des KAV.

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