Land Salzburg erhält vom Bund formell 274 Kunstobjekte zurück
Jubiläum. Im Jahr 1502 fand ein Bauer am Magdalensberg eine Bronzestatue. Der Bischof von Gurk gelangte in den Besitz der römischen Plastik – und nahm sie 1519, als er Erzbischof von Salzburg wurde, mit. Zum Glück fertigte man Mitte des 16. Jahrhunderts einen Abguss an. Denn das Original wurde nach Spanien verbracht und gilt heute als verschollen.
Mit der Säkularisierung des Erzstiftes Salzburg 1806 gingen nicht nur hunderte Kunstwerke und Möbel, sondern auch die Kopie des Jünglings in den Besitz der Monarchie über. Der Großteil der Objekte blieb zwar in Salzburg. Und keiner dachte je daran, sie von dort abzutransportieren. Aber das Land forderte schon vor Jahren eine Rückübertragung. Anlässlich des 2016 gefeierten Jubiläums „Salzburg 200 Jahre bei Österreich“kam Bewegung in die Sache. Der Bund gab u.a. die Festung Hohensalzburg und die Pferdeschwemme zurück – und nun 169 Gemälde aus dem Kunsthistorischen Museum sowie 17 aus dem Belvedere.
Die Wunschliste von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) war natürlich länger gewesen. Doch Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) hatte eine Kommission eingesetzt, schließlich einigte man sich auf die insge- samt 186 Werke. Nicht dabei ist der Jüngling vom Magdalensberg: Er bleibt in der Antikensammlung des KHM.
Bei einer Pressekonferenz am Freitag zeigte sich Haslauer mit dem Erreichten dennoch zufrieden. Drozda betonte, dass die rückübereigneten Bilder keine Lücken in die Sammlungen des Bundes reißen würden. Herausragend ist der im Auftrag von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau entstandene „Arche Noah Zyklus“mit fünf großformatigen Bildern von Kaspar Memberger.
Rückübertragen werden zudem 88 Objekte (Möbel und Bilder) aus der Bundesmobilienverwaltung. –