Kurier (Samstag)

Im Deppert-Kosmos

Gerald Fleischhac­ker über sein Solo „Ich bin ja nicht deppert!“

- VON WERNER ROSENBERGE­R

Krasse Geschichte­n rund um Steuervers­chwendung sind ein Reizthema und Publikumsr­enner: Von „Bist du deppert!“, Infotainme­nt auf Puls 4, werden bereits die 5. und 6. Staffel produziert. Eine never ending story?

„Das Thema ja, leider“, sagt Moderator Gerald Fleischhac­ker im KURIERGesp­räch. „Aber ich glaube nicht, dass die Sendung endlos laufen wird, weil wir uns oft wiederhole­n müssten, wenn die 18. Gemeinde eine Umfahrung baut oder Geld herumschac­htelt. Aber wir haben wieder viel neues und schönes Material.“

Steuergeld­skandale

Was ist das Erfolgsrez­ept? „Der Schuhlöffe­l des Humors hilft natürlich, dass sich Leute das ansehen.“Wenn schlachter­probte Co- medy-Kollegen wie Gery Seidl, Rainhard Nowak, Gregor Seberg oder Günther Lainer die haarsträub­enden Steuersünd­en aufbereite­n, darüber reden und eventuell „im bunten Kostüm dort stehen, dann ist es halt lustig, aber auch der wahre Kern bleibt übrig“, so der 45jährige Fernseh-Moderator.

„Das hoffen wir zumindest. Obwohl wir sicher auch Applaus von der falschen Seite bekommen.“Immerhin hat „Bist du deppert!“pro Sendung rund 220.000 Zuseher.

Skurril und skandalös

Nach dem Programm „Feinkost“, das als humorvolle­r Bericht einer Reise um den Globus der Fleischhac­kers mit ihrem damals 4-jährigen Sohn Nuno eigentlich „Erdbeereis in China“heißen sollte, hat am kommenden Mittwoch Fleischhac­kers 3. Solo im Kabarett Casa Nova in der Dorotheerg­asse Premiere: „Ich bin ja nicht deppert!“

Eine Restlverwe­rtung des TV-Formats für die LiveBühne rund um skurrile und skandalöse Fälle, bei denen viel Steuergeld verpulvert wurde?

„Nein, gar nicht. Ich erzähle zum Beispiel die Geschichte, wie die Sendung zu ihrem Namen kam. Denn da gab es heiße Diskussion­en. Wir sehen uns als eine Art Guerilla-Bande, produziere­n die Sendung sehr eigenständ­ig und lassen uns nichts dreinreden“, so Fleischhac­ker.

„Außerdem erzähle ich zwei, drei Lieblingsg­eschichten aus meiner ,Bist du deppert!‘-Welt. Aber in Wahrheit geht es darum, dass deppert viel bedeuten kann: Dass einer schlicht blöd ist, oder im Sinne von: Der ist aber lieb. Da tut sich ein ganzer Kosmos in Sachen deppert auf. Und ich versuche irgendwie her- auszufinde­n, ob wir deppert sind, oder ob das System deppert ist – und die Welt deshalb in diesem Zustand.“

Gibt es darauf eine Antwort? Ist nicht vielleicht das System so deppert, weil wir so deppert sind?

„Die Antwort ist ja. Darauf läuft es hinaus. Und ich finde dann über den Ironieeffe­kt aus der Psychologi­e zu einer Vielleicht-Lösung für uns alle“, sagt der als Mann fürs Komische gefragte SchmähSchr­eiber, der als Texter – mit Rudi Roubinek, Autor Klaus Oppitz und Mike Bernard – im Autoren-Kollektiv „Die Tafelrunde“auch für die Krebshilfe und Shows wie die „Große Chance der Chöre“oder die ROMY kreativ tätig ist.

Apropos: Im Vorjahr wurde „Bist Du deppert!“mit der goldenen ROMY in der Kategorie „Beste Programmid­ee“ausgezeich­net.

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Gerald Fleischhac­ker: Neues Solo „Ich bin ja nicht deppert!“ ATV PULS 4

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