Warnung vor Ausverkauf
Top-Managerin Brigitte Ederer plädiert für Österreich-Fonds.
Karriere Die Tochter einer alleinerziehenden Mutter startete nach dem Studium (Volkswirtschaft) bei der Wiener Arbeiterkammer und war für die SPÖ im Parlament. Unter Vranitzky wurde sie Europa-Staatssekretärin, danach Finanz- und Wirtschaftsstadträtin in Wien. 2000 wechselte sie in den Vorstand von Siemens Österreich, 2010 in den Konzernvorstand. Drei Jahre später zog sie sich vorzeitig zurück. Sie ist AufsichtsratsChefin der ÖBB, von deren Infrastruktur-Tochter sowie der Wien Holding und ist im Aufsichtsrat von Boehringer Ingelheim, Infineon Austria und Schoeller-Bleckmann. Verheiratet mit Hannes Swoboda, langjähriger SPÖ-Abgeordneter im EU-Parlament.
Sollte die ÖVP so argumentieren, dann müsste sie erklären, was sie unter österreichischer Industriepolitik versteht. Ich dachte, es ist Schwerpunkt der ÖVP-Politik, österreichische Interessen in den Vordergrund zu rücken. Man kann natürlich auf dem Standpunkt stehen, wir brauchen keine österreichischen Banken und keine österreichischen Eigentümer mehr. Aber ein heimischer Eigentümer hat ja doch einen Spielraum von fünf bis zehn Prozent, um österreichische Interessen zu berücksichtigen. Und der parteipolitische Einfluss? Die Politik kann sich damit eine herrliche Spielwiese schaffen, um ihre Günstlinge wieder fein mit Posten zu versorgen.
Das wäre natürlich schlecht. Aber erinnern Sie sich an die GBI ( ehemalige staatliche Pleitenholding, Anm.), die hat gute Arbeit geleistet. Wennjemand die Qualifikation hat und einen Job kann, dann soll er ihn machen. Egal, welcher Partei er angehört.