Kurier (Samstag)

Die Capitals spielten in Bozen Wellenbrec­her

AUS BOZEN PETER KARLIK EBEL-Semifinale. Die Wiener retteten sich mit Glück in die Verlängeru­ng und setzten sich vor 7012 Fans 3:2 durch.

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Die akustische­n Druckwelle­n, die die Fans der Bozner Füchse aussandten, waren gigantisch. Schon als die Südtiroler Spieler zum Aufwärmen kamen, war der Stehplatzs­ektor im ersten und zweiten Rang der Eiswelle gut gefüllt, als der Puck zum ersten Bully fiel, war er überfüllt. 7012 Fans bedeuteten Rekord in der aktuellen Saison in der Erste Bank Liga.

Die „Figli di Bolzano“– (Söhne Bozens) blieben auch keine Sekunde still, als die Vienna Capitals durch Nödl (7.) in Führung gingen. Im Gegenteil: Es wurde nur noch lauter. Die Leidenscha­ft der Fans übertrug sich bald auf die personell geschwächt­e Bozner Mannschaft. Sparks glich imPowerpla­y aus (12.), und Egger traf nach einer kurzen Druckphase zum 2:1 (31.).

Wiener Ausfall

Ab diesem Zeitpunkt spielten die Bozner, als würden sie auf einer Euphoriewe­lle surfen. Die Wiener hatten kurz zuvor Verteidige­r Bowman nach einem Check verloren, sie kamen nur noch vereinzelt zu Chancen. Undbeim 2:2 durch Holzapfel (39.) hatten sie auch Glück, weil sich die Bozner Glenn und Insam davor gegenseiti­g behindert hatten. Capitals-Coach Aubin zog Peter nach Bowmans Ausfall in die Verteidigu­ng zurück und mischte alle Sturmlinie­n durch.

Als hätten die Zuschauer in der für die WM1994erba­uten Arena noch nicht genug gesehen, ging die Partie in die Verlängeru­ng. Dort war Bozen die bessere Mannschaft und hatte eine Vielzahl an hochkaräti­gen Chancen. Doch getroffen haben nur noch die Capitals: Vause schloss in Minute 87, also im fünften Drittel, ein Solo zum 3:2 ab. Jener Vause, der im Viertelfin­ale die Capitals in der zweiten Partie in Innsbruck nach 104 Minuten zum 4:3 geschossen hatte.

Salzburger K.o.

Eine kuriose Szene ereignete sich in Klagenfurt: Beim 4:1Sieg stieß der Salzburger Trattnig mit seinem Teamkolleg­en Welser so heftig zusammen, dass dieser mit Verdacht auf eine Gehirnersc­hütterung ins Krankenhau­s musste. „Wir sind einfach in die gleich Richtung ausgewiche­n“, sagte Trattnig entschuldi­gend. Egal, die Salzburger führen in der Serie mit 2:0 und können am Sonntag einen Riesenschr­itt in Richtung Finale machen.

 ??  ?? Überstunde­n im Hexenkesse­l: 7012 Zuschauer sahen in der Bozner Eiswelle einen Capitals-Sieg
Überstunde­n im Hexenkesse­l: 7012 Zuschauer sahen in der Bozner Eiswelle einen Capitals-Sieg

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