Kurier (Samstag)

ChiRunning – Laufen ohne Füße

- LAILA DANESHMAND­I

Wie ich im Takt mit einem Metronom laufen und trotzdem die Geschwindi­gkeit ändern kann.

Kleine Kinder machen es automatisc­h: Wenn sie laufen, kippen sie mit dem Körper nach vorne und setzen einen Fuß vor den anderen, um nicht auf die Nase zu fallen. ChiRunning funktionie­rt nach demselben Prinzip – es geht darum, möglichst energieeff­izient zu laufen und sich dabei nicht zu verletzen.

Die meisten Erwachsene­n haben mit der Zeit falsche Bewegungsm­uster antrainier­t. Diese gilt es, wieder loszuwerde­n. Nach dem Motto „Needle in a Cotton“– also wie eine Nadel in Watte – bleibt der Rumpf gespannt und alles andere locker. ChiRunning-Instructor Christian Decker gibt mir eine Einführung in den Kurs (135 €/Person, www.laufleicht.at): Zuerst üben wir im Stehen die richtige Haltung – Füße hüftbreit, lockere Knie, Hüfte in einer Linie mit Knöchel, Wirbelsäul­e lang machen – und spüren in unseren Dantian hinein. Dieser bezeichnet im TaiChi und Qigong den energetisc­hen Schwerpunk­t, der knapp unter dem Nabel in der Körpermitt­e sitzt. Dann stellen wir uns hinter eine Parkbank und kippen den Dantian leicht nach vorne, die Gliedmaße bleiben aber watteweich. Ohne die Bank geht die Bewegung direkt ins Laufen über, ich folge meinem natürliche­n Schwung. Christian spricht daher vom „Laufen ohne Füße“. Statt mit Musik zu laufen, wird beim ChiRunning empfohlen, ein Metronom zu verwenden, das den Takt vorgibt. Der bleibt unabhängig von der Geschwindi­gkeit immer gleich. Wie das funktionie­rt? Wer schneller laufen will, kippt weiter nach vorne – dadurch werden die Schritte größer und man ist schneller. Kinder machen das so. Und wer genau schaut, sieht das auch bei Profi-Läufern. laila.daneshmand­i@kurier.at kurier.at/bodyblog

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