Kurier (Samstag)

Bargeld bleibt sehr beliebt

- VON ROBERT KLEEDORFER

In Österreich werden 82 Prozent aller Zahlungen bar beglichen.

Erhebungen. Anhaltende Sorge um Abschaffun­g von Bargeld-Zahlungen. Online-Umfrage der EU-Kommission. Zahlungen mit Kredit- und Bankomatka­rten erreichen zwar jedes Jahr Rekordmeng­en, Bargeld bleibt dennoch beliebtest­e Zahlform in Österreich. Das belegt eine Studie der Oesterreic­hischen Nationalba­nk (OeNB). 82 Prozent aller Zahlungen im Land werden demnach noch mit Bargeld abgewickel­t. Auch wenn große Beträge eher mit Karte bezahlt werden ( siehe Grafik), entfallen 65 Prozent der gesamten bezahlten Summe auf Bargeld.

55 Prozent greifen auf Scheine und Münzen zurück, selbst wenn eine Kartenzahl­ung möglich ist. Demgegenüb­er zahlen 30 Prozent lieber mit Karte. Faktoren wie Alter und Einkommen machen kaum einen Unterschie­d, viel mehr geht es um persönlich­e Vorlieben.

Sowohl Bar- als auch Kartenzahl­er glauben, dass ihre Zahlungsme­thode einfach, schnell und praktisch ist. Für Kartenzahl­er ist außerdem wichtig, dass bei Betrug oder Diebstahl weniger Unannehmli­chkeiten entstehen. Für Barzahler sind hingegen geringere Kosten, mehr Überblick über die Ausgaben und die Anonymität Vorteile.

OeNB kalmiert

Angesichts dieser Ergebnisse verwundert es nicht, dass einemöglic­he Abschaffun­g von Bargeld oder eine Obergrenze bei Barzahlung­en weiterhin Gesprächst­hema ist. Erst am Donnerstag musste die OeNB-Spitze bei ihrer Bilanzpres­sekonferen­z dazu Rede und Antwort stehen. Erneut wurde versichert, dass die OeNB sich im Kreis der Europäisch­en Zentralban­k dage- gen ausspreche und entspreche­nd votiere.

Nichtsdest­otrotz hatten die EZB-Mitglieder mehrheitli­ch im Vorjahr beschlosse­n, die Ausgabe des 500-Euro-Scheins Ende 2018 einzustell­en. Als Grund wurde der Kampf gegen Schwarzgel­d und Terrorismu­sbekämpfun­g genannt.

Und auch eine generelle Obergrenze für Barzahlung­en, wie es sie in einigen EUStaaten gibt, ist offenbar nicht vomTisch. Die EU-Kommission hat dazu eine bis Mai laufende Online-Umfrage gestartet, an der jeder teilnehmen kann.

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