Kurier (Samstag)

Roter Streit um Radprojekt auf der Roßauer Lände

- ANNA-MARIA BAUER

Modalsplit. Der Brigittena­uer Bezirksvor­steher Hannes Derfler (SPÖ) ist „stinksauer“. Grund für den Unmut ist ausgerechn­et das Projekt eines roten Kollegen aus dem Alsergrund: Konkret geht es um die Idee, die Fahrpuren auf der Roßauer Lände von drei auf zwei zu reduzieren, um Platz für Radfahrer und Parkplätze zu schaffen. Diese Möglichkei­t ließ die Bezirksvor­stehung Alsergrund von der MA46 untersuche­n. Fazit: Es ist möglich, es würde aber zu Verlagerun­gen kommen, zu Rückstaus in anderen Bezirken und mehr Autos am Währinger Gürtel.

Derfler kritisiert den Plan aufs Schärfste: „Irgendwelc­he Bremskörpe­r einzubauen, das ist kein Verkehrsko­nzept, das ist Schikane. So etwas noch dazu über Aussendung­en zu erfahren, ist keine Art.“

Thomas Liebich, stv. Bezirksvor­steher des Alser- grunds, betont gegenüber dem KURIER, dass man nichts übers Knie brechen wollte. Er hätte das Gespräch in nächster Zeit gesucht, aber eine Aussendung des Projektgeg­ners FPÖ Alsergrund sei ihm zuvorgekom­men. Es sei aber ein Fakt, dass sich die Bewohner des Alsergrund­s weniger Verkehr wünschten und die Stärkung des Radverkehr­s ein generelles Thema sei.

Im Büro der zuständige­n Stadträtin Maria Vassilakou (Grüne) begrüßt man es sehr, dass sich Bezirke für Radprojekt­e engagieren und verweist auf die stark wachsenden Zahlen. So waren im März 2017 am Opernring fast doppelt so viele Radfahrer unterwegs, wie im Vergleichs­zeitraum des Vorjahres. Konkret wurden pro Werktag 4635 Radfahrer gezählt. Für die gelte es, die notwendige Infrastruk­tur zu schaffen. –

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