Polizei stoppte illegale „Sex-Partys“in Wohnung
Geld kassiert. Ermittlungen gegen Veranstalter
Hoch professionell agierte ein Anbieter von mutmaßlich illegalen Sex-Partys in Favoriten und -Liesing. Es gab Newsletter für die Stammkunden, und ein tägliches Programm wurde ausgesandt. Zu dritt, zu viert – alles war kein Problem für zahlungswillige Interessenten. Geworben wurde dafür mit eindeutigen Angeboten im Internet. Drei Stunden waren ab 99 Euro zu haben.
Damit ist allerdings vorerst Schluss. Donnerstagabend stürmte das Referat für Prostitution san gelegenheiten der Polizei eine„ Gangbang-Party“und schloss den Laden anschließend.
Strafe für das Harem
„Es gibt immer mehr Personen, die sich in diesen Etablissements mit Krankheiten anstecken und danach dann ihre Frauen, deshalb gibt es da kein Pardon“, sagt Hofrat Wolfgang Langer von der Polizei. Der Betreiber des „Sex-Harems“, ein 60-jähriger Wiener, muss mit bis zu 7000 Euro Geldstrafe rechnen. Außer- dem wird gegen ihn derzeit wegen Verdachts der Zuhälterei und Menschenhandels ermittelt. Auch die Frauen (bis 1000 Euro) und Freier (bis 500 Euro) werden zur Kasse gebeten.
5000 Euro pro Party
Der Betreiber dürfte pro „Party“bis zu 5000 Euro eingenommen haben, deshalb wird auch die Finanz gegen ihn ermitteln. Die Polizei konnte einen verdeckten Ermittler einschleusen, der die Vorgangsweise ausspionierte. So gab es vorher Treffpunkte auf der Straße, anschließend wurden die Kunden zur „Party“gebracht.
Die Teilnehmerinnen – drei Polinnen und eine Kubanerin ohne „Deckel“– arbeiteten hauptberuflich als Kosmetikerinnen oder Verkäuferinnen und verdienten sich auf diese Weise abends etwas dazu. Die Polizei geht davon aus, dass es noch weitere Hintermänner und ähnliche Partys in Wien gibt. Ermittlungen dazu laufen noch.