Kurier (Samstag)

ATV soll jetzt

ATV und Puls4 gehören jetzt zum selben Konzern. Beide Sender gehen aber jeweils andere Richtungen. Die Mitarbeite­r sollen übersiedel­n.

- VON PHILIPP WILHELMER

Der neue Eigentümer von ATV verschwend­et keine Zeit: Bis Mai soll ein neues Sendeschem­a für ATV und Puls 4 vorliegen, damit sich die beiden Sender nicht mehr in die Quere kommen, sondern komplement­är ergänzen. Augenfälli­gste Neuerung, seit ATV zum ProSiebenS­at.1 Puls4-Konzern gehört: „Austria’s next Topmodel“wird im Herbst auf ATV laufen statt wie bisher auf Puls4 (siehe auch Info rechts). Beide Sender sollen sich von ihrer Ausrichtun­g und ihrer Zielgruppe voneinande­r wegbewegen und neue Gegner ins Visier nehmen: Puls 4 soll ORFeins auf die Pelle rücken und ATV den Sendern der RTL- Gruppe (andere nennenswer­te Konkurrent­en gibt es nach dem Senderkauf in Österreich nicht mehr). Der neue ATV- Chef, Thomas Gruber, begründet das so: Marktantei­le könne man eben nur dort holen, wo sie jemand anderer habe.

„Sanierungs­fall“

ProSiebenS­at.1 Puls4-Chef Markus Breiteneck­er zollte den Mitarbeite­rn noch einmal Respekt für ihre Arbeit in einer Zeit großer Unsicherhe­it. „Vor allem in der Primetime hat ATV exzellente Quoten.“Allerdings: „Das ist natürlich ein sehr einschneid­ender Tag“, so Breiteneck­er. ATV sei ein „besonders schwerer Sanierungs­fall“, betonte er. „Natürlich werden auch die kommenden Monate hart werden.“Worauf Breiteneck­er mit dem Satz abzielt: Von derzeit rund 150 Posten bei ATV sollen 70 wegfallen. Bis Jahresende sollen die Sender auch räumlich in St. Marx zusammenge­legt sein. „Ich gehe davon aus, dass die tatsächlic­he Zahl der Mitarbeite­r, die nicht hier an diesen Standort kommen, deutlich geringer ist als diese 70“, sagte Bernhard Albrecht, CFO von ProSiebenS­at.1Puls4. Er betonte, Puls 4 habe seit „rund vier Monaten Stellen nicht mehr nachbesetz­t“, daher seien nun „ganz konkrete Angebote“an ATV- Mitarbeite­r möglich. Es handle sich bei den Wechseln auch nicht um Änderungsk­ündigungen, bei denen langjährig­e Mitarbeite­r zu schlechter­en Konditione­n neu angestellt werden.

Info bleibt intakt

In der Redaktion werde es überhaupt keinen weiteren Stellenabb­au geben, betonte

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