Summ, summ, summ ...
... Bienchen summ herum. Die kleinsten Haustiere des Menschen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. IMMO erklärt, worauf angehende Imker achten sollten und über welche Pflanzen sich geflügelte Besucher im Garten am meisten freuen.
Imkern ist ein ganz besonderes Hobby: „Man hat plötzlich Zehntausende Tiere, die aber zum größten Teil gut allein klarkommen. Man arbeitet abhängig vom Wetter und der Natur und erntet ein Lebensmittel höchster Qualität“, schwärmt Pia Schrade, Bienenzüchterin aus Leidenschaft: „Imkern ist sinnlich, man verwendet Feuer und Rauch, die Bienenstöcke duften und man erlebt die Natur sehr intensiv. Durchaus auch ihre wehrhafte Seite, denn Bienenstiche können schmerzhaft sein.“In ihrem Ratgeber „Imkern“will Schrade auch andere für die kleinsten Haustiere des Menschen begeistern. Sie erklärt, was man grundsätzlich über Bienen wissen muss und welche Grundausrüstung man braucht, wie man einen neuen Schwarm nach Hause transportiert und worauf es bei der Honigernte ankommt. Mit gesunden Tieren und fundierten Grundkenntnissen ist die Bienenhaltung unkompliziert. Basis- und Spezialkurse werden von Imkerverbände in ganz Österreich angeboten.
Auch rechtliche Aspekte müssen angehende Imker bedenken: Sie dürfen nicht einfach ein Bienen- volk in irgendeiner Kiste hinters Haus oder auf den Balkon stellen. In Österreich ist in neun verschiedenen Landesgesetzen für Bienenzucht geregelt, welche Abstände zum Nachbargrund und zu öffentlichen Flächen eingehalten werden müssen. Auch welche Bienen- rasse man halten darf, ist vorgegeben. In Wien etwa ist nur die Rasse „Carnica“erlaubt. Wer eine andere züchten will, braucht eine Sondergenehmigung des Magistrats. „Die Standorte und die Anzahl der Völker muss man im Veterinärinformationssystem VIS eintragen. Hier muss auch jeder Bauer seine Kühe und Schweine registrieren. Das ist wichtig, damit Tierärzte sich rasch einen Überblick verschaffen können, falls Seuchen ausbrechen“, erklärt Franz Spitaler vom Landesverband für Bie
nenzucht Wien. In der Bundes-
hauptstadt sind derzeit 740 Imker gemeldet, die 5500 Völker betreuen. Davon wohnen 2200 in der Stadt, die anderen in Niederösterreich und dem Burgenland. Doch man muss nicht unbedingt selbst Imker werden, um Bienen ein Zuhause zu geben oder ihnen
zumindest ein reichhaltiges Nahrungsangebot zu bieten.
Mit den richtigen Pflanzen und Nisthilfen kann auch ein winziger Reihenhausgarten zum Paradies für geflügelte Besucher werden. Dabei hilft es schon, aus einer klei- nen Ecke des Rasens eine Blumenwiese zu machen, um Lebensraum und Futter zu bieten. Ein naturnaher Grünraum muss also keinesfalls wild oder ungepflegt sein. Während Hummeln und Honigbienen recht flexibel sind und alle Blüten ansteuern, die Nektar und Pollen bereitstellen, haben Wildbienen klare Favoriten. Sie schätzen heimische Pflanzen wie Astern, Vergissmeinnicht, Salbei, Blauregen oder Stockrosen.
Bei der Auswahl sollte man grundsätzlich darauf achten, Pflanzen mit ungefüllten Blüten zu verwenden. „Auch wenn die puscheligen Blütenstände vieler Rosen und Zierkirschen für uns schön aussehen – sie stellen den Insekten weder Pollen noch Nektar zur Verfügung und sind daher ökologisch völlig wertlos“, sagt Katrin Lugerbauer, Autorin des Buches „Bienenfreund- lich Gärtnern“. Auch einige beliebte Gehölze wie die Forsythie, Thujen und einige Rhododendren sind für die Tiere nutzlos. In größeren Gärten dürfen auch Gehölze nicht fehlen. Denn keine Blume im Beet bietet so viel Nektar und Pollen wie ein blühender Apfelbaum oder Ahorn. In kleinen Gärten kann man das Bienen-Buffet verbessern, indem man Arten wählt, die lange blühen oder die Pflanzen nach dem ersten Flor stark zurückschneidet. „So wachsen ein zweites Mal Blüten und die Versorgungslage entspannt sich. Das lohnt sich unter anderem bei Berg-Flockenblume, Rittersporn, Wiesen-Storchschnabel, Katzenminze oder Salbei“, erklärt Elke Schwarzer in „Mein Bienengarten“. Es braucht also nur ein wenig Entgegenkommen bei der Gartengestaltung, damit sich viele Insekten wohlfühlen.