Wissenschaft erforscht Pflaster
Die aktuellen Studienergebnisse ermöglichen die Schaffung neuer technischer Standards und weisen Kriterien der Qualitätssicherung nach. Die federführenden Forschungsleistungen wurden vom Institut für Verkehrswissenschaften der TU Wien erbracht, das sich damit als neues wissenschaftliches Kompetenzzentrum zur Erforschung der Pflasterbauweise etabliert. – Bauweise und Nutzungsart Die Bauweise beschreibt, wie die Bettung und die Fugenfüllung hergestellt werden, wobei zwischen ungebunden (ohne Bindemittel) und gebunden (mit Bindemittel) unterschieden wird.
Die ungebundene Bauweise ist die Regel, da hier die Erfahrungen am höchsten sind. Zur Feststellung geeigneter Kombinationen von Fugen- und Bettungsmaterial wurden neue Laborversuche entwickelt und ein Versuchsprogramm durchgeführt.
Anhand eines Testfeldes zeigte sich, dass die gebun- dene Bauweise auf einer Tragschicht aus Pflasterdrainbeton einer ungebundenen Tragschicht zu bevorzugen ist, um möglichst rissfreie Flächen und eine bessere lastverteilende Wirkung zu erhalten.
Bei der gemischten Bauweise wird die Bettung ungebunden und die Fugenfüllung unter Zusatz von Bindemitteln hergestellt. Die Tragfähigkeitsmessungen zeigten, dass sie nur für begangene Flächen aus Pflastersteinen geeignet ist. – Verband und Tragfähigkeit Ein Verband (Anordnung der Steine und Platten) hat nicht nur optischen Gestaltungswert, sondern auch Einfluss auf die Tragfähig- keit einer Pflasterfläche. Mit dem entwickelten numerischen Simulationsmodell (Finite-Elemente-Modell) wurden Reaktionsmechanismen ungebundener Pflasterflächen unter horizontaler Lasteinleitung realistisch wiedergegeben, um Verschiebungen unterschiedlicher Verbände zu bestimmen.
Die Ergebnisse in Kürze: Ein Kreuzfugenverband ist für befahrene Flächen nicht geeignet. Diagonal zur Bezugslinie angeordnete Fugen erzeugen eine bessere Verbandswirkung mit einer höheren Tragfähigkeit. Letztere wird durch die Ausbildung einer Pflasterfläche in Gewölbeform zusätzlich erhöht.