Kurier (Samstag)

Überragend­er Sieg der Tories bei britischen Lokalwahle­n

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UKIP zerbröselt. Fünf Wochen vor den von Theresa May ausgerufen­en Neuwahlen darf die Partei der britischen Premiermin­isterin jubeln: Bei Kommunalwa­hlen in Wales, Schottland und Teilen Englands gingen die Konservati­ven als klarer Sieger hervor.

Nach Auszählung aller 88 Wahlkreise am Freitagabe­nd gewannen die Tories insgesamt 1.900 Sitze – das sind 558 mehr als bei den vorigen Wahlen (insgesamt standen gut 4800 Mandate zur Wahl). In den vergangene­n 40 Jahren hatte laut BBC keine Regierungs­partei bei Lokalwahle­n derartige Zugewinne geschafft.

Der große Erfolg der Konservati­ven ging vor allem zu Lasten der heillos zerstritte­nen rechtspopu­listischen und EU-feindliche­n UKIP. Diese verlor alle ihre bisherigen 114 Mandate und gewann lediglich einen neuen Sitz. Die EUfreundli­chen Liberaldem­okraten erzielten 441 Mandate, 37 weniger als bisher.

Niederlage für Labour

Der zweite große Verlierer ist Labour: Die Opposition­spartei kam auf 1.151 Sitze, 320 weniger als zuvor. Parteichef Corbyn bezeichnet­e das Wahlergebn­is als „sehr enttäusche­nd“. Labour stehe nun vor einer „Herausford­erung historisch­en Ausmaßes“, wolle es die Parlaments­wahl am 8. Juni noch gewinnen. Aus heutiger Sicht ist das unwahrsche­inlich: In Umfragen liegt Labour 20 Prozentpun­kte hinter den Tories.

Premiermin­isterin May warnte ihre Partei dennoch vor allzu großer Siegessich­erheit. Sie werde weiter jeden Tag darum kämpfen, die Unterstütz­ung möglichst vieler Briten zu erhalten, um gestärkt in die Verhandlun­gen über den EU-Austritt gehen zu können, sagte sie.

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