Verschwiegener Clan zwischen
C&A gehört zu 100 Prozent den Brenninkmeijers. Sie setzen auf volle Familien-Power und neuerdings auch auf ein kompostierbares Öko-T-Shirt.
Die Handelskette C&A ist in sechster Generation in Familienhand. Mit dem Modehaus hat die deutsch-niederländische Familie Brenninkmeijer ein Imperium aufgebaut, zu dem rund 1600 Modegeschäfte in 22 Ländern gehören, Hunderte Immobilien in besten Innenstadtlagen sowie ein weitverzweigtes Netzwerk an Firmenbeteilungen.
Der Familien-Clan, zu dem schon weit mehr als 1000 Mitglieder zählen, taucht verlässlich in diversen Reichenlisten auf, bleibt aber geheimnisvoll. Den streng katholischen Brenninkmeijers war ihre Privatsphäre immer wichtig, vom SocietyParkett halten sie sich traditionell fern – außer ein Familienmitglied heiratet ins niederländische Königshaus ein, so wie Albert Brenninkmeijer.
Einmal im Jahr treffen einander rund 100 Clan-Mit- glieder, die im Betrieb aktiv sind, zu einer 2-tägigen Familienkonferenz. Zu dieser sind auch Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion oder von NGOs als Impulsgeber eingeladen, verrät Donald Brenninkmeijer in einem seiner seltenen Interviews dem KURIER. KURIER: Wie oft waren Sie schon bei den Familienkonferenzen? Donald Brenninkmeijer: Jedes Jahr seit meinem 18. Geburtstag. Es kommen alle Generationen zusammen, jeder der im Unternehmen gearbeitet hat, arbeitet oder arbeiten wird. Sie sind seit 2015 im EuropaVorstand, wie lange sind Sie schon im Konzern?
Seit zwanzig Jahren. Ich habe mit 18 Jahren in einer Filiale in Köln begonnen, habe dort alles bis zum Wechseln der Glühbirne gemacht. Wir fangen ganz unten in der Hierarchie an, müssen uns beweisen. Der Name Brenninkmeijer allein bringt keine Managementfunktion. Dennoch sind 68 Familienmitglieder in der Firma tätig?
Die genaue Zahl weiß ich jetzt nicht, aber die Größenordnung stimmt schon. Es sind sicher mehr als zwanzig allein im Ausbildungsprogramm. Das angeblich ganze zehn Jahre dauert ...
Ungefähr, aber ganz so starr ist das System auch wieder nicht. Welche Stationen haben Sie durchgemacht?
Ich habe nach dem Jahr in Köln in St. Gallen studiert, dann im Einkauf in Belgien begonnen, war für C&A vier Jahre in Brasilien, vier in China, drei in Mexiko. Seit 2013 lebe ich in Deutschland. Ist das ein typischer Werdegang für ein Mitglied Ihrer Großfamilie?
Es gibt wenige, die in so vielen Ländern gelebt haben wie ich. Aber Mobilität ist in unserer Familie schon wichtig, um den Blickwinkel zu erweitern.