„Ich nehme es mit Selbstironie und Humor“
Hilde Fehr, 53, ist Paarcoach („Die Streitexpertin“) und Kabarettistin. KURIER: Sie versuchen, über den Wechsel zu lachen. Wie lacht man über Wallungen? Hilde Fehr: Ich hatte mich ja ursprünglich auf diese Wallungen gefreut. Ich dachte: Das ist dann so, als wäre ich die ganze Zeit im Süden, dann ist mir konstant angenehm warm. Aber leider ist dem nicht so: Einmal ist einem heiß, dann kalt. Ich nehme das mit Selbstironie – das hilft. Einmal hatte ich während eines Kabarettabends auf der Bühne einen Hitzeschub. Ich habe dann gesagt, „ich habe gerade eine Wallung“– und bekam starken Applaus. Mehrere Frauen haben sich nachher bedankt. Weil Sie auf der Bühne offen darüber geredet haben?
Ja. Ich habe viele Frauen kennengelernt, die zuvor noch nie mit jemandem über die Menopause gesprochen hatten– und sie waren richtig erleichtert darüber, dass ich so offen damit umgehe. Der Wechsel ist nach wie vor tabuisiert, viele Frauen ziehen sich zurück, es geht viel Scham damit einher. Woran liegt das?
Stellen Sie sich eine Frau vor, die immer alles gemanagt hat, im Beruf und zu Hause, alles im Griff gehabt hat. Und auf einmal zeigen sich Veränderungen im Körper, die sie nicht kontrollieren kann. Ich hatte mich ja anfangs auch nur mehr als wallendes Monster gefühlt, war verunsichert, leicht depressiv. Aber seit ich darüber mit anderen Frauen und auch meinem Partner offen rede und lache, geht es mir besser. Auch mein Partner nimmt es mit Humor. Das hat auch mit meinem offenen Umgang zu tun.