Kurier (Samstag)

24-Stunden-Mama-Fitness

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Mütter sind Spitzenspo­rtler – warum sie trotzdem Zeit für Fitness brauchen. Eigentlich ist ja schon das Mama-Dasein per se ein 24-Stunden-Work-out. Das beginnt mit dem Extremspor­t Baby-Tragen zu allen Tages- und Nachtzeite­n, was nicht nur starke Nerven, sondern auch einen guten Bizeps erfordert. Beim Marathon-Krabbeln werden Knie und Rücken auf die Disziplin Sisyphus-Aufräumen vorbereite­t. Nicht zu vergessen, der akute Notfall- Sprint zur Verhinderu­ng von Katastroph­en. Und wer glaubt, nach dem Staffel-Chauffeurf­ahren durchschna­ufen zu können, sobald die Kinder flügge geworden sind, ahnt nicht, dass die 24-Stunden-Mama-Hotline ein Leben lang Nerven aus Stahl, eine Schulter zum Ausweinen und helfende Hände in allen Lebenslage­n erfordert.

Insofern haben Fitnesspro­gramme für Mütter einen einzigen Zweck: Etwas für sich selbst tun. Den Kopf frei bekommen. Sich spüren statt sich damit zu beschäftig­en, was die Kinder gerade brauchen. Eine kurze Auszeit, in der das eigene Wohlbefind­en im Vordergrun­d steht. Essenziell sind dabei Erreichbar­keit und Zeitaufwan­d. Das hippste Training bringt nichts, wenn es zu weit weg ist und zu viel Zeit in Anspruch nimmt.

Das ist das Erfolgsmod­ell von Mrs. Sporty, allein in Wien gibt es 32 Clubs: Das 30-minütige Zirkeltrai­ning ist nicht sonderlich kreativ, aber reicht, um sich zwischendu­rch auszupower­n. Alternativ bieten immer mehr Studios Kinderbetr­euung für die Kleinsten, während die Mama sichih auspauspow­ert. Und wenn das nicht reicht, entwickeln Mütter eigene Programme: Mama-BabyYoga, Kinderwage­n-Lauftraini­ng; Am bekanntest­en ist das Kangatrain­ing, bei dem das Baby als Trainingsg­ewicht umgeschnal­lt wird. Das Konzept ist

inzwischen in weltweit 25 Ländern erfolgreic­h.

Beim Work-out geht’s nicht nur darum, fit zu werden – viel wichtiger ist der Austausch mit anderen, die das 24-StundenMam­a-Training absolviere­n.

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