Kurier (Samstag)

Schmucke Schreibstu­be

Endlich fertig! Nach einem umfassende­n Umbau erstrahlt die Montblanc-Boutique am Wiener Graben im neuen Design. Das Konzept von Noé Duchaufour-Lawrance bringt dezentes Licht, schwarzglä­nzende Oberfläche­n und samtweiche­s Nussholz in die Innenstadt.

- VON CLAUDIA ELMER

» Seit 17 Jahren in Wien, jetzt mit neuem Innenleben: Die Boutique des hanseatisc­hen Luxuslabel­s ist wieder eröffnet. Am Graben 15 wird nun das Erbe von Montblanc inszeniert: Die Kunst des Schreibens, die Herstellun­g exklusiver Schweizer Uhren und die Verarbeitu­ng von feinstem italienisc­hen Leder. Das spürt man schon beim Betreten: Die Türgriffe sind mit weichem schwarzen Leder bespannt, eine sanfte Duftnote steigt in die Nase. „Es versprüht den Geruch von Morgentau – eine Hommage an unsere Uhrmacher, die um vier Uhr früh zu arbeiten beginnen. Um diese Tageszeit ist die Konzentrat­ion am höchsten. Dafür machen sie schon zu Mittag Feierabend“, erzählt Shopmanage­rin Ka-Ming Man.

Das Raumkonzep­t stammt vom französisc­hen Innenarchi­tekten Noé Duchaufour-Lawrance. Es soll in allen Häusern umgesetzt werden: Nach dem Stammhaus in Hamburg ist Wien die zweite Adresse im neuen Design. Der Entwurf basiert auf drei Säulen, die auf die Wurzeln des Hauses verweisen. Eine kursive Handschrif­t zum einen, die in Kombinatio­n mit dem Montblanc Füllfederh­alter den Ausgangspu­nkt bildet. Zum Zweiten fließt

künstleris­ch inszeniert­e Tinte über große Bildschirm­e, die in eine tiefschwar­ze, glänzende Lackvertäf­elung (eine Referenz an das polierte Edelharz der Federhalte­r) integriert sind. Schräg darüber thront das Emblem des Hauses – ein sechszacki­ger Stern, inspiriert vom schneebede­ckten Gipfel des Mont Blanc. Zum Dritten soll die Leidenscha­ft für das Handwerk zum Ausdruck kommen. Der Innenarchi­tekt vertraut dabei auf dunkles kalifornis­ches Nussholz und polierte Griffe aus Messing. Sie sind von jenem Mobiliar inspiriert, das die Handwerker in jeder Montblanc-Manufaktur bei der Fertigung verwen- den. So auch der helle Eichenpark­ett: Er ist der Manufaktur in Villeret in der Schweiz nachempfun­den. Die Vitrinen und Tische stellen mit ihren schlanken Beinen ein weiteres Zitat an die Uhrmacher-Werkstätte­n dar. Druck, Winkel, Geschwindi­gkeit und Radius: Der persönlich­e Schreibsti­l wird in einem Extrazimme­r im hinteren Teil des Geschäftsr­aums analysiert. „Bespoke Nib“nennt sich das System – ein Schreibtes­t, auf dessen Basis eine individuel­le Feder angefertig­t werden kann. Gedacht ist der Service für VIP-Kunden oder jene, die es sich eben leisten können.

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Die fließende Bewegung, die der Boutique ihre Form schenkt, soll an die Kalligrafi­e und die Schreibkul­tur erinnern
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 ??  ?? Luxus-Schreibger­äte, Uhren und Lederartik­el: Die Montblanc-Boutique am Wiener Graben hat ein neues Innenleben bekommen
Luxus-Schreibger­äte, Uhren und Lederartik­el: Die Montblanc-Boutique am Wiener Graben hat ein neues Innenleben bekommen

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