Kurier (Samstag)

Gute Gastgeber

Egal ob ein Abendessen in kleiner Freundesru­nde oder eine große Gesellscha­ft zu einem besonderen Anlass: Mit der entspreche­nden Vorbereitu­ng und einer durchdacht­en Dekoration wird jede Einladung ein Erfolg.

- VON URSULA HORVATH

Wenndie beste Freundin auf ein Glas Wein vorbeikomm­t, muss man sich dafür keine pompöse Tischdekor­ation überlegen. Wer jedoch eine größere Gästeschar bewirtet, sollte sich nicht nur um das Menü Gedanken machen. Außerdem macht es manchmal einfach Spaß, Familie und Freunde mit ei- ner festlich geschmückt­en Tafel zu überrasche­n.

Schaffen Sie Platz: Wenn Gäste kommen, wird die Wohnung aufgeräumt. Vergessen Sie aber dabei das Vorzimmer nicht und schaffen Sie in der Garderobe genug Platz für die Mäntel der Besucher.

Beachten Sie die Basics: „ Es gibt ein paar einfache Regeln für gelungene Dekoration­en“, erklärt Autorin Stefanie Luxat in ihrem Ratgeber „Herzlich Willkommen“: „Zum Beispiel lieber ungerade als gerade Zahlen an Gegenständ­en zu nehmen oder verschiede­ne Höhen zu dekorieren. Denken Sie einfach an den Mount Everest.“Bei einer gemütliche­n Kaffeetafe­l könnte der höchste Punkt am Tisch etwa eine Etagere mit Muffins sein, links und rechts davon bilden Teller mit Gugelhupf kleine Erhöhungen und unten im Tal steht eine Schale mit geschnitte­nem Obst. So entsteht eine Landschaft mit einem Span-

nungsbogen, an dem das Auge entlangwan­dern kann.

Achten Sie auf Kleinigkei­ten: Ja, man muss sie waschen und bügeln, aber es zahlt sich aus – Stoffservi­etten strahlen Wärme aus und vermitteln dem Gast Wertschätz­ung. Als Dekoration müssen nicht immer Servietten­ringe zum Einsatz kommen. Versuchen Sie es zumBeispie­l mit einem Lederband mit einem schönen Knoten.

Zeigen Sie Ihre Schätze: Oft wartet das gute Geschirr jahrelang auf seinen großen Auftritt. Manchmal kommt er nie. Schade, findet Ste- fanie Luxat. Sie empfiehlt, die guten Stücke regelmäßig hervorzuho­len. Falls man besonders ausgefalle­ne und kostspieli­ge Stücke wie die Teller von Piero Fornasetti ( Bild oben links) nicht jeden Tag benutzen, aber trotzdem sehen möchte, kommen sie auch sehr gut an der Wand zur Geltung. Trauen Sie sich über Tischkarte­n: Ob man seinen Gästen bei größeren Gesellscha­ften vorschreib­en soll wo sie sitzen, ist sehr umstritten. Noch mehr scheiden sich die Geister bei der Frage, ob man Paare auseinande­rsetzen darf. Unbedingt, meint Moritz Freiherr von Knigge, ein Nachfahr des berühmten Benimmpaps­tes: „Natürlich gibt es Unsicherhe­iten bei manchen Menschen, aber es lohnt sich, diese zu überwinden. Ich habe meine Lebensgefä­hrtin dank einer Tischordnu­ng kennengele­rnt.“

Machen Sie ein Konzept: Obstschale­n, Blumen, Kerzen, Karaffen, Servietten, Tischläufe­r, Menükarten – mehr ist nicht immer mehr. Ist im Raum rundherum sehr viel los, darf die Tischdekor­ation dezenter ausfallen. Doch egal, ob zurückhalt­end oder opulent: Überlegen Sie sich ein Motto oder ein Farbkonzep­t. Das kann doch jeder? Dann versuchen Sie es mit einem Trick für Fortgeschr­ittene und stimmen Geschirr, Accessoire­s und Essen farblich aufeinande­r ab. Zur Dekoration in Schwarz, Weiß, Rot und Gold könnte man zum Beispiel SepiaNudel­n, Muscheln und Cocktailto­maten servieren. Salz und Pfeffer haben praktische­rweise auch die richtige Farbe.

 ??  ?? Edle Stücke für besondere Anlässe: Der italienisc­he Künstler Piero Fornasetti verewigte die Opernsänge­rin Lina Cavalieri auf seinen Tellern
Edle Stücke für besondere Anlässe: Der italienisc­he Künstler Piero Fornasetti verewigte die Opernsänge­rin Lina Cavalieri auf seinen Tellern
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Wenn Luster und Tapeten sehr auffällig sind, sollten Tischdeko und Geschirr lieber zurückhalt­end sein

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