Kurier (Samstag)

Wöbers doppelte Reifeprüfu­ng

Im Fokus. Während der Matura zeigt der Rapid-Verteidige­r seine Klasse – heute wartet Salzburg

- – ALEXANDER HUBER

Der 19-jährige Rapidler maturiert und verteidigt heute in Salzburg.

Ausgerechn­et in der stressigst­en Woche seines 19-jährigen Lebens spielte Max Wöber die bisher beste Partie als Rapid-Profi: 100 Prozent gewonnene Zweikämpfe gegen den WAC – und das zwischen den drei Terminen für die schriftlic­he Matura am Gymnasium Maroltinge­rgasse.

„Mehr als 100 Prozent gibt es nicht. Das hab’ ich für die Mathe-Matura gelernt. Dabei war es wirklich stressig“, sagt Wöber. „Oft werde ich so einen Wert nicht mehr schaffen.“Besonders heute wäre es verwunderl­ich: Der kommende Meister Salzburg empfängt ab 16 Uhr Rapid. „Wenn wir einen Punkt mitnehmen, gratuliere ich dann gerne zum Titel“, gibt Interimstr­ainer Goran Djuricin den Fahrplan vor.

Zuletzt hat Djuricin sogar seine Trainingsp­läne auf die Matura-Termine Wöbers abgestimmt. Stressig bleibt es für den Innenverte­idiger auch nach dem Wiedersehe­n mit Salzburg im Cup-Finale (1. 6.): „Zuerst spiele ich mit der U 21 gegen Gibraltar. Von 9. bis 12. Juni folgt die mündliche Matura.“Und dann?

Ajax muss warten

„Nur weil Max laufend von Ajax beobachtet wird, heißt das nicht, dass man bei der ersten Gelegenhei­t von Rapid weglaufen muss“, sagt sein Berater Walter Künzel, der klarstellt: „Wöber wird noch mindestens ein Jahr bei Rapid bleiben.“Wöber sagt: „Mein Ziel ist, bei Rapid zu 100% Stammspiel­er zu werden.“Auch 2018 könnten die Hütteldorf­er dank des bis 2019 laufenden Vertrages Millionen verdienen.

Beim Rapid-Stammtisch verriet Wöber, dass er großen Respekt beim Umzug von der Amateur-Kabine zu den Profis hatte. „Vor Steffen hatte ich sogar Angst.“Ausgerechn­et neben Hofmann sollte der damals 17-Jährige sitzen. Also versuchte Wöber, seinen Namenszett­el auf ein anderes Platzerl zu verschiebe­n. Mittlerwei­le ist Hofmann für den Aufsteiger ein gern kontaktier­ter Ratgeber.

Hofmann entscheide­t

Für die eigene Zukunft bekam Hofmann von Fredy Bickel ein außergewöh­nliches Angebot. „Wir haben rund 100-mal über seine Zukunft und die von Rapid gesprochen. Steffen darf selbst entscheide­n, ob er im Sommer weitermach­t. Die Konditione­n wären geklärt.“

Der Sportdirek­tor erklärt den Sonderstat­us des Kapitäns: „Ich sehe, wie er im Training der Mannschaft tagtäglich hilft. Das funktionie­rt unabhängig von der Trainerfra­ge. Ich vermute, dass er noch das Cup-Finale abwarten will. Dieser Titel könnte auch der perfekte Abschied sein.“

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 ??  ?? Hoch hinaus: Max Wöber (li.) ist während einer schlechten Saison von Rapid einer der wenigen Gewinner, heute ist der Verteidige­r in Salzburg gefordert
Hoch hinaus: Max Wöber (li.) ist während einer schlechten Saison von Rapid einer der wenigen Gewinner, heute ist der Verteidige­r in Salzburg gefordert

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