Kurier (Samstag)

EU geschlosse­n gegen Trump: Nachverhan­delt wird nicht

- – I. STEINER-GASHI, BRÜSSEL

Pariser Klimaabkom­men. Selten haben die 28 EU-Staaten inklusive der sonst so USAaffinen Briten schneller und einmütiger reagiert: Auch wenn US-Präsident Trump die Vereinigte­n Staaten aus dem Pariser Abkommen herausholt, steht Europa umso entschloss­ener zum Kampf gegen den Klimawande­l. „Es gibt keine Abkehr vom Pariser Abkommen“, betonte EU-Kommission­schef JeanClaude Juncker.

Und bereits wenige Stunden nach Trumps Rückzugsan­kündigung hatten die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, der französisc­he Präsident Emmanuel Macron und Italiens Premier Paolo Gentiloni in einer gemeinsame­n Erklärung klargestel­lt: „Wir betrachten die im Dezember 2015 in Paris entstanden­e Dynamik als unumkehrba­r und sind überzeugt davon, dass das Pariser Abkommen nicht neu verhandelt werden kann.“

Der für Klimafrage­n zuständige EU-Kommissar Miguel Arias Canete legte ges- tern in Brüssel noch höchst empört nach: „Nicht ein einziges von den 29 Kapiteln des Pariser Vertrages wird nachverhan­delt. Der Kampf gegen den Klimawande­l kann nicht vom Wahlergebn­is eines Landes abhängen. Stellen Sie sich vor, wenn das in der EU jedes Land machte.“

In Brüssel sieht man aber auch, dass in den USA viele Politiker und Unternehme­n nicht mit Donald Trumps Kurs mitziehen. Auf diesen ruht nun die Hoffnung der Europäer, beim Klimaschut­z doch noch weiterzuko­mmen.

EU und China uneinig

Mit China hat man eigentlich vereinbart, beim Klimaschut­z künftig eng zusammenzu­arbeiten. Doch nun verhindert­en handelspol­itische Differenze­n – und zwar ein Passus zum Status Chinas als Marktwirts­chaft – beim EU-China-Gipfel die Annahme einer gemeinsame­n Erklärung für das Pariser Klimaabkom­men.

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