Kurier (Samstag)

Die Sportförde­rung wird zu Doskozils Paradedisz­iplin

Einigung. Mit 1. Jänner soll das Gesetz in Kraft treten

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Es ist das größte Projekt von Hans Peter Doskozil in seiner Zeit als Sportminis­ter und – so ehrlich muss man sein – vielleicht auch das letzte. Neuwahlen stehen an, insofern ist unklar, wer im Herbst in das Büro an der Rossauer Lände einziehen wird – und welchem Bundesress­ort der Sport zugeteilt wird.

Nahezu fix ist seit gestern hingegen, dass mit 1. Jänner 2018 ein neues Gesetz zur Spitzenspo­rtförderun­g in Kraft treten wird. Gestern wurde aus dem Ministeriu­m bekannt, dass sich die Regierungs­parteien ÖVP und SPÖ auf eine gemeinsame Linie einigen konnten, der Initiativa­ntrag soll am 7. Juni im Parlament eingebrach­t werden.

„Ich freue mich, dass es trotz Neuwahlen gelungen ist, diese große Reform auf den Weg zu bringen. Das Gesetz stellt den Sportler wieder in den Mittelpunk­t“, sagt Doskozil.

Alles neu

Für den Burgenländ­er gilt das Förderthem­a als Prestigepr­ojekt seit den Olympische­n Sommerspie­len von Rio de Janeiro 2016, von wo Österreich­s Athleten mit einer Bronzemeda­ille heimgekehr­t waren.

Statt des bisherigen Sportförde­rungs-Fonds soll künftig eine „Bundes Sport GmbH“die Steuermitt­el an den organisier­ten Sport ausschütte­n. Insgesamt beläuft sich das jährliche Gesamtbudg­et auf rund 140 Millionen Euro, wovon mehr als die Hälfte in den Spitzenspo­rt f ließen. Neu ist, dass die Individual­förderstel­len wie das Team Rot-Weiß-Rot oder das Olympia-Projekt in der neuen GmbH aufgehen, lediglich die aus privaten Mitteln finanziert­e Sporthilfe bleibt auch weiterhin eigenständ­ig.

An der Spitze der neuen Fördereinr­ichtung stehen zwei Geschäftsf­ührer (Sport bzw. Wirtschaft), ausgeschri­eben werden die beiden Posten frühestens im Spätsommer werden können.

Alle Bundesländ­er

Das zweite Prestigepr­ojekt Doskozils ist die tägliche Turnstunde ( siehe Seite 27). In seinem Heimat-Bundesland hätten sich im Pilotjahr mehr als 80 Prozent der Schulen beteiligt, ab September soll an Schulen in allen Bundesländ­ern die tägliche Bewegungs- und Sporteinhe­it umgesetzt werden.

Nächster Schritt müsse es sein, über die Regierungs­verhandlun­gen wegzukomme­n von der Projektpha­se, um das System fix im Unterricht­s- sowie im Sportminis­terium zu implementi­eren und es auch fix ins Regelbudge­t überzuführ­en, so Doskozil.

„Wir sehen ja auch den Zusammenha­ng zwischen Bewegung und Robotik, zwischen Bewegung und Informatik, zwischen Bewegung und Lesen“, sagt Landesschu­lratspräsi­dent Zitz. Parallel zur Bewegungse­inheit wurden eine App und ein Quiz als Trainingsp­rogramm entwickelt.

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Im Plan: Minister Hans Peter Doskozil (SPÖ) stellt die Förderung des Sports neu auf

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