Denn sie wissen sehr wohl, was in Irland auf dem Spiel steht
Nationalteam. Die Kritik von Teamchef Koller zeigt Wirkung. Die Sinne für Dublin sind geschärft.
Es ist ein Spiel, in dem es natürlich um Alles oder Nichts geht, wenngleich Teamchef Marcel Koller in Dublin gegen die Iren am 11. Juni auch mit einem Unentschieden schlecht, aber doch noch leben könnte. „Dann könnten wir durchs Hintertürchen noch zur WM kommen, auch wenn es dann ganz schwer wird“, sagt der Schweizer. Aber wer will schon durch die Hintertür spazieren?
Kapitän Julian Baumgartlinger ist ein realistischer und besonnener Mensch. „Uns ist bewusst, wie wichtig das Spiel ist.“Er ist aber auch einer, der über den Tellerrand hinauszublicken vermag. „Man darf aber nicht nur auf dieses eine Spiel achten, weil es die Tabelle erfordert.“Den Blick fürs Ganze gilt es zu schärfen. Ein Sieg in Irland wäre vielmehr eine Chance als ein Muss. „Dann ist alles möglich, weil wir im Herbst noch alle direkten Duelle haben.“
Echte Kühlschränke
Hamburg-Legionär Michael Gregoritsch weiß sehr wohl, was in Dublin auf das Team wartet. „Wir wissen, dass die Iren ein paar Kühlschränke und Menschenfresser in ihren Reihen haben, aber die haben wir auch, wenn ich mir den Basti Prödl oder den Baumgartlinger anschaue.“
Teamchef Koller hat nach seinem verbalen Pressing bei der Kader-Bekanntgabe den Spielern im „Balan- ce Resort“von Stegersbach noch einmal intern und ruhig ins Gewissen gesprochen. „Wir haben ihnen mitgeteilt, worauf es ankommt.“
Martin Hinteregger bleibt wie immer die Ruhe selbst: „Koller hat schon gewusst, warum er das sagt. Aber wir wissen schon, worum es geht.“
Koller sieht sich bestätigt, der Eindruck der ersten Einheiten stellte ihn zufrieden. „Alle sind positiv motiviert, es hat Spaß gemacht bisher ihnen bei den Einheiten zuzuschauen.“Das Kollektiv, so ist sich Koller sicher, wird eine große Rolle spielen. Jenes Kollektiv, das die Österreicher während der EM-Qualifikation so stark gemacht und das aufgrund der Erfolge auchfunktioniert hat.
Und das bei der EUROund in Folge in der WM-Quali nicht wie gewünscht harmoniert hat. Weil Siege ausblieben und da und dort Misstöne vernehmbar waren. „Der Teamgeist ist wichtig, wir müssen eine verschworene Einheit sein“, fordert der Schweizer, „denn die Iren werden eine sein“.
Fit und spielwitzig
Um den Iren robust zu begegnen, bedarf es einer guten Vorbereitung, wie Zlatko Junuzovic weiß. „Die Fitness wird das A und O für das Spiel sein. Wir müssen bereit sein, präsent, Spielwitz zeigen, jeder muss den Ball fordern. Mit diesen Tugenden können wir die Iren schlagen.“Kapitän Baumgartlinger wurde 2013 beim 2:2 für den verletzten Junuzovic eingetauscht. Diesmal gibt er von Beginn an den Ton an. „An Dublin habe ich nur positive Erinnerungen. Die Iren spielen einen ehrlichen Männer-Fußball. Das ist eine Herausforderung.“