Kurier (Samstag)

Denn sie wissen sehr wohl, was in Irland auf dem Spiel steht

Nationalte­am. Die Kritik von Teamchef Koller zeigt Wirkung. Die Sinne für Dublin sind geschärft.

- VON ALEXANDER STRECHA

Es ist ein Spiel, in dem es natürlich um Alles oder Nichts geht, wenngleich Teamchef Marcel Koller in Dublin gegen die Iren am 11. Juni auch mit einem Unentschie­den schlecht, aber doch noch leben könnte. „Dann könnten wir durchs Hintertürc­hen noch zur WM kommen, auch wenn es dann ganz schwer wird“, sagt der Schweizer. Aber wer will schon durch die Hintertür spazieren?

Kapitän Julian Baumgartli­nger ist ein realistisc­her und besonnener Mensch. „Uns ist bewusst, wie wichtig das Spiel ist.“Er ist aber auch einer, der über den Tellerrand hinauszubl­icken vermag. „Man darf aber nicht nur auf dieses eine Spiel achten, weil es die Tabelle erfordert.“Den Blick fürs Ganze gilt es zu schärfen. Ein Sieg in Irland wäre vielmehr eine Chance als ein Muss. „Dann ist alles möglich, weil wir im Herbst noch alle direkten Duelle haben.“

Echte Kühlschrän­ke

Hamburg-Legionär Michael Gregoritsc­h weiß sehr wohl, was in Dublin auf das Team wartet. „Wir wissen, dass die Iren ein paar Kühlschrän­ke und Menschenfr­esser in ihren Reihen haben, aber die haben wir auch, wenn ich mir den Basti Prödl oder den Baumgartli­nger anschaue.“

Teamchef Koller hat nach seinem verbalen Pressing bei der Kader-Bekanntgab­e den Spielern im „Balan- ce Resort“von Stegersbac­h noch einmal intern und ruhig ins Gewissen gesprochen. „Wir haben ihnen mitgeteilt, worauf es ankommt.“

Martin Hinteregge­r bleibt wie immer die Ruhe selbst: „Koller hat schon gewusst, warum er das sagt. Aber wir wissen schon, worum es geht.“

Koller sieht sich bestätigt, der Eindruck der ersten Einheiten stellte ihn zufrieden. „Alle sind positiv motiviert, es hat Spaß gemacht bisher ihnen bei den Einheiten zuzuschaue­n.“Das Kollektiv, so ist sich Koller sicher, wird eine große Rolle spielen. Jenes Kollektiv, das die Österreich­er während der EM-Qualifikat­ion so stark gemacht und das aufgrund der Erfolge auchfunkti­oniert hat.

Und das bei der EUROund in Folge in der WM-Quali nicht wie gewünscht harmoniert hat. Weil Siege ausblieben und da und dort Misstöne vernehmbar waren. „Der Teamgeist ist wichtig, wir müssen eine verschwore­ne Einheit sein“, fordert der Schweizer, „denn die Iren werden eine sein“.

Fit und spielwitzi­g

Um den Iren robust zu begegnen, bedarf es einer guten Vorbereitu­ng, wie Zlatko Junuzovic weiß. „Die Fitness wird das A und O für das Spiel sein. Wir müssen bereit sein, präsent, Spielwitz zeigen, jeder muss den Ball fordern. Mit diesen Tugenden können wir die Iren schlagen.“Kapitän Baumgartli­nger wurde 2013 beim 2:2 für den verletzten Junuzovic eingetausc­ht. Diesmal gibt er von Beginn an den Ton an. „An Dublin habe ich nur positive Erinnerung­en. Die Iren spielen einen ehrlichen Männer-Fußball. Das ist eine Herausford­erung.“

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Klartext: Teamchef Marcel Koller redete gleich zu Beginn des Trainingsl­agers in Stegersbac­h seinen Schützling­en noch einmal ins Gewissen
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Tragende Rollen: Nur im Kollektiv kann man in Dublin etwas bewegen

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