Zweijährige Ausbildung reformiert: So wird man zum Polizisten Heumarkt: Wien droht die Rote Liste der UNESCO
Selbsttest. Bauprojekt.
Nachdem der Gemeinderat am Donnerstag mit 51 zu 46 Stimmen für das Projekt am Heumarkt votierte (der KURIER berichtete), ist jetzt das UNESCO-Welterbekomitee am Zug. Das hat vor der Sitzung von 2. bis 12. Juli in Krakau nun in einem Entscheidungsentwurf mitgeteilt, das es weiter gewillt ist, Wien auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen. Störe das Bauprojekt doch das historische Ensemble sowie die Stadtsilhouette in der City.
Die Rote Liste sei nicht Selbstzweck, sondern „Alarm und Weckruf, um den Staat zum Handeln zu bewegen“, betont Eva Nowotny, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission. Den Welterbe-Wächtern geht zum einen die Redimensionierung des Bauprojekts „Hotel Intercontinental/Eislaufverein/Konzerthaus“nicht weit genug: Statt der bereits reduzierten Höhe von 66,3 Metern stellt man sich für den Turm 43 Meter vor – das würde der Höhe des Hotels entsprechen.
Und zum anderen erachtet man die Überarbeitung der Stadtplanungsinstrumente, etwa des Hochhauskonzeptes, als unzureichend.
Wie bereits kommuniziert, droht Wien nun die Ab- erkennung des Welterbestatus. Nowotny verweist aber darauf, dass die UNESCO diesen nicht von sich aus verleiht, sondern dass die Mitgliedsstaaten die Schutzgüter selbst festlegen und unter den Schutz der UNESCO stellen.
Vassilakou bleibt cool
In Europa ist bis dato nur Liverpool auf der Roten Liste zu finden. Und auch Köln stand vorübergehend drauf.
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) bleibt trotzdem gelassen. Dass Wien auf die Rote Liste gesetzt werde, bedeute nicht automatisch den Verlust des Welterbes, erklärte sie in einem ORF- Interview. Dieser drohe erst, wenn weitere Hochhäuser in der City gebaut würden. Man suche jedoch weiter den Kontakt mit der UNESCO.
Kritik kommt von Volksanwältin Gertrude Brinek. Sie hält die Entscheidung für die Umgestaltung des Heumarktes für „politisch falsch“, weil zuerst jahrelang mit einem Investor über ein Projekt geredet und dann die Flächenwidmung geändert wurde. Es könne aber nicht sein, „dass bei Flächenwidmungen das Motto ,Sie wünschen, wir spielen’ gilt“, sagt Brinek.