Kurier (Samstag)

Millionens­chub für die Black Hawks

Wegen fehlender Updates konnten nur vier Helikopter fliegen. Jetzt wird wieder investiert

- VON JOHANNES WEICHHART

Zuletzt war die Kritik der Piloten bereits unüberhörb­ar. Die Black-Hawk-Flotte, einst der Stolz der Armee, war flügellahm geworden. Von insgesamt neun Fluggeräte­n, so berichten es Soldaten, konnten nur noch vier abheben. Der Rest diente als Ersatzteil­lager. Vor allem für die Instrument­e im Cockpit fehlten die nötigen Updates. Im Katastroph­enfall hätten die Hubschraub­er nicht mehr in voller Stärke in den Einsatz gestellt werden können.

Weil nach jahrelange­m harten Sparkurs das Bundes- heer nun wieder aufgerüste­t wird, kann nun auch die Modernisie­rung der Fluggeräte vollzogen werden. Am 1. Juni wurde ein entspreche­nder Vertrag unterzeich­net. Den Zuschlag erhielt die Firma Ace Aeronautic­s LLC d/b/a Global Aviation Solutions aus den USA. Sie ging als Bestbieter aus dem Vergabever­fahren hervor. Der Auftragswe­rt beträgt ca. 48 Millionen Euro.

„Es war mir wichtig, dass wir diese Investitio­n noch vor dem Sommer einleiten. Moderne Ausstattun­g und modernes Gerät steigern nicht nur die Sicherheit im Land, auch unsere Soldaten haben sich das verdient“, sagt Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil.

Wetterrada­r

In den kommenden Monaten soll bereits der erste Black Hawk nach Übersee gebracht werden, wo die Modifikati­onen durchgefüh­rt werden. Die Umrüstung der weiteren acht Hubschraub­er erfolgt dannbis 2020 in der Fliegerwer­ft in Langenleba­rn in Niederöste­rreich. Ersetzt werden sollen vor allem Komponente­n wie die Bildschirm­e oder das Wetterrada­r. Zudem werden die Maschinen, die bis zu 20 Personen transporti­eren können, fit für die Integratio­n des Behördenfu­nksystems „TETRA“gemacht.

Wie wichtig die „Schwarzen Falken“im Ernstfall sind, zeigte sich bei der Unwetterka­tastrophe in Afritz (Kärnten). Dort mussten Verklausun­gen im Bachlauf des Tronitzerb­aches auf bis zu 1400 Meter Seehöhe gelöst und Bäume mit einem Gewicht von bis zu drei Tonnen ausgefloge­n werden. Der Black Hawk verfügt über 1940 PS starke Turbinen und ist damit auch für Einsätze im Hochgebirg­e geeignet. Seine Reichweite beträgt 500 Kilometer, seine Höchstgesc­hwindigkei­t 360 km/h.

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48 Millionen Euro werden in Modernisie­rung der Black-Hawk-Flotte investiert: Vertrag ist unterzeich­net

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