Beachparty: Gratis-Eintritt nur für Frauen, die im Bikini erscheinen
Expertin kritisiert.
Für Freitagabend war in der Beachbar „Sansibar“auf der Donauinsel „Wiens größte Beachparty“angekündigt. Bei „besten Latino Sounds“sollten Gäste den „Sommer unter Palmen“genießen“. Damit wirbt der Veranstalter auf seiner Homepage und auf Facebook. Das Programm verspricht Limbo, eine Feuershow, eine „Dancebattle“, sowie Go-go-Tänzer (männlich und weiblich).
Nicht nur das: Unter dem Punkt „Specials“ist zu lesen, dass alle, die im FacebookEvent das Wort „Gästeliste“plus die dazugehörige Anzahl an Personen posten, verbilligten Eintritt zur Veranstaltung erhalten (der reguläre Eintrittspreis pro Person ist zehn Euro, Anm.). Auch für Frauen gibt es ein spezielles Angebot: Alle Frauen die im Bikini kommen, zahlen keinen Eintritt ! (gültig bis 22:00 Uhr) ist dort wörtlich zu lesen. Für Ines GrabnerDrews von der Gleichbehandlungsanwaltschaft im Bundeskanzleramt stellt das eine Diskriminierung dar.
Nacktheit wird belohnt
„WennMänner für die gleiche Leistung zahlen müssen, während Frauen im Bikini gratis Eintritt gewährt wird, dann werden Männer meiner Ansicht nach diskriminiert.“Grabner-Drews habe gehofft, dass „wir diese Zustände schon überwunden hätten“, aus der Rechtsprechung gehe eindeutig hervor, dass solche Ungleichbehandlungen nicht erlaubt sei- en. Diskriminiert werden in dem Fall aber nicht nur Männer: „Frauen, die diesen sexistischen Idealen nicht entsprechen wollen, werden benachteiligt“, sagt Grabner-Drews. Und sie können sich in dem Fall nicht, wie die Männer, auf das Gleichbehandlungsgesetz berufen. Denn das sieht nur einen Vergleich mit dem anderen Geschlecht vor.
Der Veranstalter der Beachparty war für den KURIER nicht erreichbar. Mitarbeiter sprechen von einem „blöden Fehler“. Der Hinweis auf Gratis-Eintritt wurde Freitagabend im Facebook-Event gelöscht. Auf der Homepage blieb er stehen.