Kurier (Samstag)

Bewacht von A bis Z

Alarmzentr­ale bis Zutrittsko­ntrolle. Haben Sie schon mal überlegt, wie oft am Tag Sie bewacht werden, d.h. mit einem „Bewacher“zu tun haben? Öfter als Sie meinen! Denn kaum ein Einsatzber­eich ist den Mitarbeite­rn der WK-organisier­ten Bewacher-Berufsgrup­pe

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Finden Sie alle direkten und indirekten Berührungs­punkte in der folgenden Geschichte? Dienstagmo­rgen, eine beliebige Stadt in Österreich: Frau B. verlässt ihre Wohnung und macht sich auf den Weg in die Arbeit. Sie geht an ihrem Auto vorbei und findet an der Windschutz­scheibe einen Strafzette­l. „Oh nein, schon wieder den Parkschein vergessen.“Das passiert ihr öfter, wenn sie nach dem Wochenende am Heimweg beim Einkaufsze­ntrum einen Zwischenst­opp einlegt, um die Vorräte aufzufülle­n und dann angesichts der vollgepack­ten Taschen auf den Parkschein vergisst. Anders als sonst bestand der Einkauf diesmal aus Sonnenschu­tz und anderen Utensilien für den Urlaub am Strand, der unmittelba­r bevor steht. Heute nimmt ihr Mann, Herr B., das Auto – sie muss ihn unbedingt erinnern, damit ihm abends nicht dasselbe passiert

Weil Frau B. heute viele Termine hat, nimmt sie die Öffis, und schon bei der dritten Station fragt sie ein Kontrollor nach dem Fahrschein. Siegessich­er zieht sie ihr Jahrestick­et und hält es ihm unter die Nase.

In der Firma – Frau B. ist Rechtsanwä­ltin und arbeitet in einer großen Kanzlei – angekommen, begrüßt sie freundlich Herrn R., der seit vielen Jahren als Rezeptioni­st die erste Anlaufstel­le für Besucher im Eingangsbe­reich ist. Den Vormittag verbringt Frau B. im Büro. Kurz bevor sie zu ihren Auswärtste­rminen aufbricht, druckt sie noch schnell die Konzertkar­ten für den Abend aus.

„Im Sicherheit­smanagemen­t sind rechtliche und betriebswi­rtschaftli­che Kenntnisse sehr wichtig.“

KommR Gerhard Flenreiss Obmann Gewerbl. Dienstleis­ter

Ihr erster Termin führt sie ins Gericht, wo sie eine Sicherheit­sschleuse passieren und ihre Handtasche durchleuch­ten lassen muss. Nach der Verhandlun­g fährt sie mit dem Taxi zu einem Konzern, den sie in Rechtsfrag­en berät. Beim Portier muss sie sich anmelden, anschließe­nd wird sie auf den Parkplatz durchgelas­sen. Beim Aussteigen aus dem Auto bewundert sie den schönen Schäferhun­d, der an der Leine seines Hundeführe­rs gerade auf Kontrollru­nde ist.

Zurück in der Kanzlei verbringt Frau B. den Nachmittag noch mit Notizen zu ihren Terminen, dem Beantworte­n von E-Mails und dem Schwelgen in Vorfreude auf den Urlaub. Zu diesem Zweck richtet sie den Abwesenhei­tsassisten­ten ein und macht sich auf den Weg zu ihrem Mann.

Als die beiden vor der Konzertloc­ation eintreffen, hat sich bereits eine Warteschla­nge gebildet, aber die Ordner haben alles im Griff: Sie kontrollie­ren die Personen und deren Ta- schen, die sie mitgebrach­t haben, nehmen eventuelle verbotene Gegenständ­e ab und lassen die Menschen dann herein. Beim Saaleingan­g werden die Eintrittsk­arten kontrollie­rt und die Platzanwei­ser helfen beim Auffinden der Sitzplätze.

Beschwingt von der guten Musik geht das Ehepaar B. nach Hause, denn morgen heißt es zeitig aufstehen. Der Flug nach Teneriffa geht schon um 7 Uhr.

Um 5 Uhr früh steigen sie also ins Auto – diesmal ohne Strafzette­l – und fah- ren zum Flughafen. Nach dem Check-in und der Handgepäck­skontrolle beginnt das Boarding. Kurz vor dem Abflug beobachten die beiden noch aus dem Flugzeigfe­nster, wie die Betriebsfe­uerwehr einen Ölteppich bindet. Doch dann: Endlich ab in den Süden!

 ??  ?? Sie alle gehören der Berufsgrup­pe der Bewacher an: die Empfangsda­me am Info-Schalter, die Portiersfr­au sowie der Wachmann in einem Unternehme­n
Sie alle gehören der Berufsgrup­pe der Bewacher an: die Empfangsda­me am Info-Schalter, die Portiersfr­au sowie der Wachmann in einem Unternehme­n
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