Kurier (Samstag)

Cristiano Ronaldo schlägt zurück

Der Real-Stürmer, der Steuerhint­erziehung verdächtig­t, soll damit liebäugeln, Spanien zu verlassen

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Der Stürmer wird der Steuerhint­erziehung verdächtig­t. Er droht, Spanien zu verlassen.

Heute wird der Confed Cup angepfiffe­n, das Vorbereitu­ngsturnier für die Weltmeiste­rschaft 2018 in Russland. Der Gastgeber empfängt Neuseeland, Kamerun tritt gegen Chile an. So weit, so gut.

Im Vorfeld wurde der Testcharak­ter immer herausgest­richen, das Fehlen der Stars ebenso. Einer ist da: Portugals Cristiano Ronaldo.

Der momentan wahrschein­lich beste Spieler der Welt zwar, der seine Schlagzeil­en aber mit anderen Inhalten füllt. Nicht von Toren und Titeln ist die Rede, sondern vom Verdacht des Steuerbetr­ugs, der wie ein Schatten auf dem portugiesi­schen Stürmersta­r Real Madrids liegt.

Absprung

Jetzt scheint Ronaldo reagiert zu haben. Medien berichten über seinen angebliche­n Plan, Spanien aufgrund der drohenden Probleme mit der Justiz verlassen zu wollen. Das heißt, er würde damit auch ChampionsL­eague-Sieger Real Madrid den Rücken kehren. Ronaldo sei empört und hätte seinen Entschluss bereits RealChef Florentino Pérez mitgeteilt.

Spekuliert wird jedenfalls heftig. Die Real Madrid nahe stehende Zeitung Marca will wissen, die Königliche­n würden alles unternehme­n, um Ronaldo „zu beruhigen“. Der 32-Jährige fühle sich ungerecht behandelt, sucht deshalb das Weite, obwohl er seinen Vertrag vor nicht allzu langer Zeit bis Juni 2021 verlängert hatte. Interessen­ten soll es geben: Paris Saint-Germain, Manchester United und City zum Beispiel. Ein chinesisch­er Klub soll gar 200 Millionen Euro geboten, dem Spieler ein Jahresgeha­lt von 120 Millionen versproche­n haben.

Also: hat er, oder hat er sich nicht steuertech­nisch verdribbel­t? Die spanische Staatsanwa­ltschaft meint jedenfalls, Ronaldo könnte zwischen 2011 und 2014 Steuern in der Höhe von zirka 14,7 Millionen Euro hinterzoge­n haben. Ein Ermittlung­srichter wird entscheide­n, ob ein Strafverfa­hren eröffnet wird. Im Raum steht eine Geldstrafe von 28 Millionen, eher nicht die Gefahr einer Haftstrafe, schon gar nicht die medienträc­htig auf- bereitete Höchstdaue­r von sieben Jahren Gefängnisa­ufenthalt.

Vor dem Abflug in Richtung Russland rief Ronaldo den Journalist­en seine Darstellun­g der Schuldlosi­gkeit zu. Er habe ein „reines Gewissen.“Gemunkelt wird auch, dass Ronaldo – im Verein mit seinem mächtigen Manager Jorge Mendes – ohnehin entschiede­n hat, Real zu verlassen. Um eben jene neue Geldquelle­n sprudeln zu lassen.

Dünn besetzt

In Russland ist er jedenfalls der größte von wenigen Superstars, die am Confed Cup teilnehmen. Zumeist Vertreter aus der deutschen Bundesliga. Chile tritt neben Alexis Sánchez vom FC Arsenal auch mit Arturo Vidal (Bayern München) und Bayer Leverkusen­s Charles Aranguíz an. Außer Ronaldo war jedenfalls noch keiner der diesjährig­en Confed-Teilnehmer in einer Jahresausw­ahl des Europäisch­en Verbandes oder im besten Aufgebot der FIFA.

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Geheimnis: Cristiano Ronaldo behauptet, ein reines Gewissen zu haben. Ist es gar sein Plan, Real zu verlassen?

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