Kurier (Samstag)

Insider: Google droht eine EU-Kartellstr­afe in Milliarden­höhe

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Marktmacht missbrauch­t? Der IT-Gigant Google kommt in Europa laut EU-Kommission auf Marktantei­le von 80 bis 90 Prozent – je nachdem, welches Segment der Suchmaschi­nenwerbung man betrachtet. Das macht es für andere Mitbewerbe­r schwierig, ist aber nicht straf bar. Etwas anderes wäre es, wenn der US-Konzern seine Marktmacht missbrauch­t hat, um sich Vorteile zu verschaffe­n. Genau das wirft EU-Wettbewerb­skommissar­in Margrethe Vestager dem US-Riesen in drei unterschie­dlich gelagerten Fällen vor.

Einer mit weitreiche­nden Folgen steht nach sieben Jahren Hin und Her kurz vor der Entscheidu­ng. Google soll seinen Preisvergl­eichsdiens­t (Google Shopping) in den Suchabfrag­en systematis­ch bevorzugt haben. Und muss sich laut Financial Times auf eine Rekordbuße einstellen: Die Strafe dürfte sogar jene 1,06 Milliarden Euro übertreffe­n, die die Brüsseler Wettbewerb­shüter 2009 gegen US-Chipherste­ller Intel verhängt hatten (seither wird prozessier­t). Dass Vestager die Konfrontat­ion mit USKonzerne­n nicht scheut, hat sie nachdrückl­ich bewiesen – mit der 13 Mrd. Euro Steuernach­forderung an Apple.

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