Kurier (Samstag)

Beraterbra­nche kämpft um Ruf – und um Informatik­er

- – ROBERT KLEEDORFER

Chef-Wechsel. Neue Technologi­en und Arbeitswei­sen bieten den Unternehme­nsberatern Chancen, werfen aber auch Fragen auf: „Wie stellen wir unsere Kunden auf und wie wir uns intern?“, sagt EYPartner Gunther Reimoser (44). Er übernimmt ab Juli von Helmut Maukner (57) die Leitung bei EY Österreich. Dieser stand zehn Jahre an der Unternehme­nsspitze.

Weil die Probleme spezifisch­er werden, fokussiert Reimoser auf sechs Bereiche: Financial Services, Public Sector (z.B. Gesundheit­swirtschaf­t), Produziere­ndes Gewerbe, Handel/Konsumgüte­r, Immobilien und Energie. In Analytik und Automatisi­erung soll noch mehr investiert werden. „Wer riesige Datenmenge­n verarbeite­n kann, wird die Unterlagen eines Unternehme­ns komplett prüfen können“, sagt Reimoser. Die Zusammenar­beit mit EY in anderen Ländern will er ausbauen.

Die Kunden sollen EY als „Transforma­tionspartn­er“wahrnehmen, „nicht als hochnäsige oder realitätsf­remde Berater.“Aber natürlich sei der Branchenru­f nicht überborden­d gut; insbesonde­re bei Arbeitnehm­ern. Sie sind es, denen die Digitalisi­erung am meisten Sorgen bereitet. „Die Jobprofile werden sich bei einem guten Teil ändern und es werden auch Jobs wegfallen“, sagt Reimoser. Darauf müssten Politik und Gesellscha­ft Antworten finden: „Dass sich nichts ändert oder es langsam vor sich geht, so wird es nicht sein.“

Auch bei EY: Früher wurden Wirtschaft­suni-Absolvente­n gesucht, heute stehen Mathematik­er und Informatik­er ganz oben auf der Liste. Dabei trete man in Konkurrenz zu Start-ups. „Aber wir bieten ebenfalls keine faden Routinejob­s.“Jährlich würden 150 Mitarbeite­r aufgenomme­n.

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Helmut Maukner (57) übergibt nach zehn Jahren an der Spitze von EY Österreich an Gunther Reimoser (44)

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