Kurier (Samstag)

„Das sind Wild-West-Methoden“

Admira-Manager Amir Shapourzad­eh kritisiert die Berater von Monschein und die Austria scharf

- VON ALEXANDER HUBER

Die Causa Monschein eskaliert. Nachdem der Stürmer bei der Austria unterschri­eben hat, wird die Admira juristisch­e Mittel gegen den ablösefrei­en Transfer einsetzen. Im Interview übt Admira-Manager Amir Shapourzad­eh, 34, scharfe Kritik. KURIER: Sind Sie überrascht, dass Christoph Monschein bei der Austria unterschri­eben hat, obwohl Sie darauf beharren, dass sein Vertrag gültig sei? Amir Shapourzad­eh: Ja, ich hatte noch vor drei Tagen ein Gespräch mit ihm. Auch Trainer Buric hat ein gutes Verhältnis zu ihm und immer wieder Kontakt. Er ist ja ein guter Junge, wir haben ihn deswegen auch öffentlich in Schutz genommen. Aber jetzt müssen wir reagieren. Was wird die Admira gegen den Transfer unternehme­n?

Wir werden uns mit aller Macht gegen das Vorgehen der Austria wehren. Dafür gibt es Verträge und Gerichte. Wir vertrauen in die Justiz. Falls die Admira recht bekommt, droht Monschein eine Sperre und der Austria ein einjährige­s Transferve­rbot durch die FIFA. Werden Sie eine einstweili­ge Verfügung anstreben, um das Training von Monschein bei der Austria zu verhindern?

Wir prüfen das juristisch, werden zeitnah entscheide­n. Jedenfalls werden wir scharf mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln reagieren. Der KURIER hat im Jänner darüber berichtet, dass sich nach dem Onisiwo-Urteil Spieler wie Monschein freiklagen könnten. Seine Berater und die Austria sehen eine ungültige Option. Warum sehen Sie das anders?

Weil der Fall nicht mit Onisiwo vergleichb­ar ist. Monschein war lange Amateur. Wir haben ihm einen Profivertr­ag angeboten, der durch eine Option mit einer passenden Gehaltserh­öhung zu verlängern ist. Das hat sein Berater und Mentor Sepp Michorl ausverhand­elt und unterschri­eben. Jetzt, wo sich der Spieler durch die Arbeit bei der Admira gut entwickelt hat, soll das plötzlich ungültig sein. Unsere Juristen sehen das ganz anders. Wie liefen die Verhandlun­gen mit der Austria?

Es gab ein Gespräch mit Franz Wohlfahrt, insgesamt drei Angebote der Austria. Wir haben unsere Vorstellun­gen übermittel­t. Monschein wäre für eine angemessen­e Ablöse zu haben gewesen. Selbst das letzte Angebot der Austria war bei Weitem nicht das Beste, das uns vorlag. Stimmt es, dass der polnische Europacup-Starter Lech Posen am meisten geboten hat?

Ja, auch das Angebot von Sturm war im Gesamtpake­t besser. Bereits im Winter hat es ein sehr lukratives Angebot der Würzburger Kickers gegeben, das von Monscheins Beratern auch nicht angenommen­wurde. Darumhabe ich definitiv das Gefühl, dass diese Sache mit der Austria schon lange ausgemacht war. Michorl hat als ehemali- ger Co-Trainer ja eine enge Verbindung dorthin. Und auch die Rolle von Herrn Kraetschme­r ist zu hinterfrag­en. Wie meinen Sie das?

Wir haben letzte Woche ein Schreiben vom Bundesliga-Senat 2 bekommen: die Admira soll bis zum 23. Juni ihren Standpunkt im Fall Monschein festhalten. Nächsten Donnerstag wäre dann die Anhörung des Schiedsger­ichts geplant gewesen. Jetzt hat die Austria noch einen Tag vor unserer Stellungna­hme Monschein verpflicht­et. Herr Kraetschme­r, der ja

 ??  ?? Harter Kampf: Monschein (oben re.) will mit Filipovic (li.) zusammen spielen, Admira-Manager Shapourzad­eh will den Transfer verhindern
Harter Kampf: Monschein (oben re.) will mit Filipovic (li.) zusammen spielen, Admira-Manager Shapourzad­eh will den Transfer verhindern

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