„Das sind Wild-West-Methoden“
Admira-Manager Amir Shapourzadeh kritisiert die Berater von Monschein und die Austria scharf
Die Causa Monschein eskaliert. Nachdem der Stürmer bei der Austria unterschrieben hat, wird die Admira juristische Mittel gegen den ablösefreien Transfer einsetzen. Im Interview übt Admira-Manager Amir Shapourzadeh, 34, scharfe Kritik. KURIER: Sind Sie überrascht, dass Christoph Monschein bei der Austria unterschrieben hat, obwohl Sie darauf beharren, dass sein Vertrag gültig sei? Amir Shapourzadeh: Ja, ich hatte noch vor drei Tagen ein Gespräch mit ihm. Auch Trainer Buric hat ein gutes Verhältnis zu ihm und immer wieder Kontakt. Er ist ja ein guter Junge, wir haben ihn deswegen auch öffentlich in Schutz genommen. Aber jetzt müssen wir reagieren. Was wird die Admira gegen den Transfer unternehmen?
Wir werden uns mit aller Macht gegen das Vorgehen der Austria wehren. Dafür gibt es Verträge und Gerichte. Wir vertrauen in die Justiz. Falls die Admira recht bekommt, droht Monschein eine Sperre und der Austria ein einjähriges Transferverbot durch die FIFA. Werden Sie eine einstweilige Verfügung anstreben, um das Training von Monschein bei der Austria zu verhindern?
Wir prüfen das juristisch, werden zeitnah entscheiden. Jedenfalls werden wir scharf mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln reagieren. Der KURIER hat im Jänner darüber berichtet, dass sich nach dem Onisiwo-Urteil Spieler wie Monschein freiklagen könnten. Seine Berater und die Austria sehen eine ungültige Option. Warum sehen Sie das anders?
Weil der Fall nicht mit Onisiwo vergleichbar ist. Monschein war lange Amateur. Wir haben ihm einen Profivertrag angeboten, der durch eine Option mit einer passenden Gehaltserhöhung zu verlängern ist. Das hat sein Berater und Mentor Sepp Michorl ausverhandelt und unterschrieben. Jetzt, wo sich der Spieler durch die Arbeit bei der Admira gut entwickelt hat, soll das plötzlich ungültig sein. Unsere Juristen sehen das ganz anders. Wie liefen die Verhandlungen mit der Austria?
Es gab ein Gespräch mit Franz Wohlfahrt, insgesamt drei Angebote der Austria. Wir haben unsere Vorstellungen übermittelt. Monschein wäre für eine angemessene Ablöse zu haben gewesen. Selbst das letzte Angebot der Austria war bei Weitem nicht das Beste, das uns vorlag. Stimmt es, dass der polnische Europacup-Starter Lech Posen am meisten geboten hat?
Ja, auch das Angebot von Sturm war im Gesamtpaket besser. Bereits im Winter hat es ein sehr lukratives Angebot der Würzburger Kickers gegeben, das von Monscheins Beratern auch nicht angenommenwurde. Darumhabe ich definitiv das Gefühl, dass diese Sache mit der Austria schon lange ausgemacht war. Michorl hat als ehemali- ger Co-Trainer ja eine enge Verbindung dorthin. Und auch die Rolle von Herrn Kraetschmer ist zu hinterfragen. Wie meinen Sie das?
Wir haben letzte Woche ein Schreiben vom Bundesliga-Senat 2 bekommen: die Admira soll bis zum 23. Juni ihren Standpunkt im Fall Monschein festhalten. Nächsten Donnerstag wäre dann die Anhörung des Schiedsgerichts geplant gewesen. Jetzt hat die Austria noch einen Tag vor unserer Stellungnahme Monschein verpflichtet. Herr Kraetschmer, der ja