Kurier (Samstag)

Die Violetten agierten juristisch nicht blauäugig

- – ALEXANDER STRECHA

Austria-Reaktion. Die Sicht der Austria ist in der Causa Monschein freilich eine ganz andere als bei der Admira, wie AG-Vorstand Markus Kraetschme­r bestätigt: „Die Admira weiß seit Wochen um unsere Bemühungen um den Spieler. Wir haben versucht, eine vernünftig­e Lösung zu erzielen, haben drei Angebote vorgelegt.“Am Montag konterte die Admira mit einem Offert, das Kraetschme­r als „Provokatio­n“bezeichnet. „Parallel dazu haben wir den Fall juristisch prüfen lassen. Das hat ergeben, dass die Option so nicht halten wird.“

Monschein hatte im Frühjahr 2016 einen Vertrag über eineinhalb Jahre bis Sommer 2017 unterschri­eben, mit einer Option auf zwei weitere Jahre. Im Bundesliga-Kollektivv­ertrag gibt es nach wie vor keine klare Regelung.

Kraetschme­r glaubt nicht, dass sich der Fall in die Länge ziehen und sämtliche Instanzen bis hin zur FIFA durchlaufe­n wird. „Monschein hat seinen Vertrag mit der Admira beendet, wir haben daher die Chance genützt, ihm einen Vertrag anzubieten. Wir sind aktiv geworden.“Die Austria hat den Stürmer bei der Liga auch an- auch Liga-Vizepräsid­ent ist, erklärt in der Austria-Aussendung: „Alles weitere haben die Gremien der FußballBun­desliga zu entscheide­n.“Also hat jemand aus dem Gremium nicht die Fristen abgewartet, um danach im Gremium darüber zu urteilen. Das ist erstens nicht sauber und zweitens eine Unvereinba­rkeit. Kann es sein, dass es am Ende lauter Verlierer geben wird?

Mir tut es leid, dass das auf dem Rücken eines Spielers ausgetrage­n wird. Aber das liegt nicht an uns. Das Vorge- gemeldet, die Admira wird das sicherlich ablehnen. Kommenden Donnerstag entscheide­t dann der Senat 2 der Liga über die Freigabe.

Admira-Manager Amir Shapourzad­eh wirft Kraetschme­r, dem Austria-Manager und Bundesliga-Vizepräsid­enten, Unvereinba­rkeit der Posten vor. Doch der weist die Anschuldig­ung zurück. „Ich bin in diese Position gewählt worden. Außerdem behandeln unabhängig­e Gremien den Fall.“

Christian Sand, Chef der Agentur, bei der Monschein unter Vertrag steht, sagt: „Herr Shapourzad­eh beginnt um sich zu schlagen, weil er offenbar keine Fakten mehr in der Hand hat. Der Spieler wollte zur Austria, der Transfer ist juristisch geprüft.“Gestern fuhr der Neo-Austrianer Monschein mit seinem neuen Verein ins Trainingsl­ager. hen der Berater von Monschein und der Austria schadet dem Bild des österreich­ischen Fußballs insgesamt. Sie sind erst seit Dezember in Österreich. Haben Sie ähnliche Fälle in Deutschlan­d erlebt?

Nein. Dass ein größerer Verein so mit einem kleineren umgeht, ist mir auch neu. So kann es mit der Austria keine Verhandlun­gsbasis mehr geben. Das sind Wild-WestMethod­en. Wenn diese Vorgangswe­ise durchgehen sollte – werden sie im österreich­ischen Fußball künftig an der Tagesordnu­ng sein?

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Zufrieden: Kraetschme­r, Fink

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