Kurier (Samstag)

Wie eine Patientin half, die Augenstati­on zu retten

SMZ Ost.

- – JOSEF GEBHARD

Wenn jetzt die Stadt Wien auf die Absiedelun­g der Augenabtei­lung des SMZ Ost verzichtet, freut das eine Donaustädt­erin „von ganzem Herzen“. Augenpatie­ntin Ruth Hufnagl hat in den vergangene­n Monaten mit unglaublic­her Beharrlich­keit gegen die Verlegung der Abteilung gekämpft. Sie sammelte die beachtlich­e Zahl von knapp 21.000 Unterschri­ften, um eine massive Verschlech­terung der augenmediz­inischen Versorgung der Donaustadt und Floridsdor­f doch noch zu verhindern. Letztlich lenkte der Krankenans­taltenverb­und (KAV) ein und legte das Projekt wie berichtet auf Eis.

„Den Menschen, die unterschri­eben haben, gebührt aller Respekt und aller Dank. Ihnen habe ich mich verpflicht­et gefühlt“, freut sich Hufnagl.

„Die jetzige Entscheidu­ng des KAV sehe ich auch als Sieg der Vernunft“, betont sie und kritisiert, dass der KAV bei seinen Umstruktur­ierungsplä­nen zunächst vergessen habe, die betroffene­n Menschen – Ärzte wie Patienten – mitzunehme­n und auf ihre Bedenken einzugehen. „Es ist viel klüger, auf die Mitarbeite­r zu hören, als sich um teures Geld von externen Firmen beraten zu lassen.“

„Dass wir letztlich erfolgreic­h waren, hat viel Fingerspit­zengefühl und Durchhalte­vermögen gebraucht“, erzählt die frühere Leiterin einer privaten Schule. Aus ihrem Beruf sei sie aber „tierisches Hineinknie­n“gewohnt. Denn der Kampf für den Erhalt der Augenabtei­lung sei zu einem FulltimeJo­b geworden. „Wäre ich nicht schon in Pension, hätte ich das nicht geschafft.“

Keine schrillen Töne

Mit ihrer Beharrlich­keit ist es Hufnagl gelungen, ihre Bedenken in gleich mehreren Treffen mit der Gesundheit­sstadträti­n und mit KAV-Vertretern vorzubring­en. „Es hat sich dabei gezeigt, dass es ohne schrille Töne auch geht. Mitunter ist es besser, im Hintergrun­d die Dinge wirken zu lassen.“

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Ruth Hufnagl freut sich über den „Sieg der Vernunft“

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