Wie eine Patientin half, die Augenstation zu retten
SMZ Ost.
Wenn jetzt die Stadt Wien auf die Absiedelung der Augenabteilung des SMZ Ost verzichtet, freut das eine Donaustädterin „von ganzem Herzen“. Augenpatientin Ruth Hufnagl hat in den vergangenen Monaten mit unglaublicher Beharrlichkeit gegen die Verlegung der Abteilung gekämpft. Sie sammelte die beachtliche Zahl von knapp 21.000 Unterschriften, um eine massive Verschlechterung der augenmedizinischen Versorgung der Donaustadt und Floridsdorf doch noch zu verhindern. Letztlich lenkte der Krankenanstaltenverbund (KAV) ein und legte das Projekt wie berichtet auf Eis.
„Den Menschen, die unterschrieben haben, gebührt aller Respekt und aller Dank. Ihnen habe ich mich verpflichtet gefühlt“, freut sich Hufnagl.
„Die jetzige Entscheidung des KAV sehe ich auch als Sieg der Vernunft“, betont sie und kritisiert, dass der KAV bei seinen Umstrukturierungsplänen zunächst vergessen habe, die betroffenen Menschen – Ärzte wie Patienten – mitzunehmen und auf ihre Bedenken einzugehen. „Es ist viel klüger, auf die Mitarbeiter zu hören, als sich um teures Geld von externen Firmen beraten zu lassen.“
„Dass wir letztlich erfolgreich waren, hat viel Fingerspitzengefühl und Durchhaltevermögen gebraucht“, erzählt die frühere Leiterin einer privaten Schule. Aus ihrem Beruf sei sie aber „tierisches Hineinknien“gewohnt. Denn der Kampf für den Erhalt der Augenabteilung sei zu einem FulltimeJob geworden. „Wäre ich nicht schon in Pension, hätte ich das nicht geschafft.“
Keine schrillen Töne
Mit ihrer Beharrlichkeit ist es Hufnagl gelungen, ihre Bedenken in gleich mehreren Treffen mit der Gesundheitsstadträtin und mit KAV-Vertretern vorzubringen. „Es hat sich dabei gezeigt, dass es ohne schrille Töne auch geht. Mitunter ist es besser, im Hintergrund die Dinge wirken zu lassen.“