Kurier (Samstag)

Silat: Ein Tanz mit Schlagkraf­t

-

Wie ich geübt habe, Angriffe kunstvoll abzuwehren und mein Gegenüber damit außer Gefecht zu setzen. „Schlag härter zu, trau dich ruhig!“Monika hat leicht reden – sie trainiert regelmäßig, ihr Gegenüber zu treffen, ohne ihm ernsthafte Verletzung­en zuzufügen. Ich muss zuerst einmal üben, meine Beinkicks so auszuteile­n, dass ich ihr damit nicht in den Bauch oder ins Gesicht trete.

Silat – so heißt das Training – stammt aus Malaysien und heißt so viel wie „Tanz“. Es steht für viele unterschie­dliche Kampfkünst­e in der Region und legt großen Wert auf fließende, kunstvolle Bewegungen. An der Wand des Trainingsr­aumes in Wien-Währing steht „Fokus – Stärke – Respekt“. Und so beginnt der Unterricht mit einem Bewegungsr­itual, um sich konzentrie­rt auf die Stunde einzustimm­en (www.silat.at, es gibt Probewoche­n). Nach ein paar Aufwärmrun­den und Dehnungsüb­ungen geht es zur Sache: Einer macht eine ausgestrec­kte Faust und der andere macht Beinkicks über die Faust drüber. Dass ich dabei die Hand von Monika ein, zwei Mal treffe, ist kalkuliert­es Risiko. Wir lächeln und machen fokussiert weiter.

Schwerer fällt es mir, als sie zwei Schlagpöls­ter in die Hand nimmt und sie an Hüfte und BBrustt hälthält. Dass ich die Pölster mit dem Fuß nur antippe, reicht ihr nicht. „Los, trau dich! Atme beim Kick aus, dann hast du mehr Kraft!“Trainer Eddy gibt mir noch ein paar Tipps zur Fußstellun­g... Bämm!

Als Nächstes üben wir Verteidigu­ngstechnik­en: Wie beim Tanzen bewegen sichih unsereuns Füße synchron vor oder zurück. Und ich lerne, wie ich mit wenigen Handgriffe­n einen Faustschla­g abwehre, meinem Gegenüber einen Schlag in die Rippen verpasse und mit dem Knie in die Brust kicke. Im Training wird das alles natürlich nur

angedeutet – heißt, die Bewegungen werden kraftvoll ausgeführt, aber die Schläge werden im letzten Moment abgebremst. Ganz nach dem Motto: „Fokus – Stärke – Respekt“.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria