Sebastian Vettel hatte den Durchblick
Silverstone.
Sebastian Vettel war der Erste. Allerdings nicht in der Ergebnisliste, sondern beim Test der neu entwickelten Cockpit-Schutzscheibe. Der Ferrari des vierfachen ExWeltmeisters wurde zu Beginn des ersten Trainings am Freitagvormittag in Silverstone damit ausgerüstet. Die Verantwortlichen des Internationalen Automobilverbandes (FIA) hoffen, die in das Chassis integrierte PVC-Schutzscheibe 2018 einführen zu können.
Entwickelt wurde das System als Alternative zum sogenannten Halo. Dieses basierte auf einem ringförmigen Bügel, der sich über den Piloten spannte. Mittig war er an einer Strebe fixiert. Zwei Kritikpunkte gab es: 1.) Die Optik war mehr als gewöhnungsbedürftig. 2.) Es gab Bedenken, dass Piloten nach einem Unfall nicht schnell genug aus dem Auto steigen könnten.
Der gestern getestete Schutz scheint nun ausgereif- ter zu sein, zumindest ist er ästhetischer als Halo. Vor allem soll die Gefahr für die Fahrer bei herumfliegenden Teilen gebannt werden. Nach den tödlichen Unfällen von Jules Bianchi und Justin Wilson (IndyCar) hat die FIA die Entwicklung eines Cockpitschutzes vorangetrieben.
Doch auch das neue Shield-Konzept stößt nicht überall auf Gegenliebe. „Ich glaube nicht, dass der Shield den gleichen Tests unterzogen wurde wie Halo“, sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. „Es darf nicht zu dunkel sein, es darf nicht blenden, es darf nicht zu viel Dreck darauf sein.“
Schnellster auf der Strecke war gestern übrigens Österreich-Sieger Valtteri Bottas vor seinem MercedesTeamkollegen Lewis Hamilton. Vettel wurde (ohne Scheibe) Vierter hinter RedBull-Fahrer Max Verstappen. Heute (14 Uhr MESZ/live ORFeins, RTL, Sky) geht es um die Startaufstellung.